Jämmerlich
Zum Artikel „Union vereint sich hinter der Kanzlerin“(8.10.):
Wer so wie ich dank Direktübertragung die Rede der Bundeskanzlerin vor den Delegierten der Jungen Union und ihre Antworten auf die Fragen der zwölf ausgewählten Fragesteller (darunter typischerweise zehn Männer und nur zwei Frauen) angehört hat, kommt kaum um folgende Feststellung herum: Frau Merkel ist viel jünger und zeitgemäßer in ihrer Argumentation als ihre altbackenen und kleinkarierten Fragesteller! Nicht einmal der Vorwurf in ihrer Rede, im Programm der JU kämen ökologische Themen so gut wie gar nicht vor, wurde von den Rednern der JU in der Fragerunde aufgegriffen. Statt sich mit Zukunftsfragen wie Klimawandel, Artenschwund, Solidarität mit den Menschen in Afrika und den Herausforderungen durch die Verschmutzung der Weltmeere zu befassen, forderten die Redner dieser sogenannten Jugendvertretung die schnellere Abschaffung des Soli auch für die ganz Reichen im Lande und eine Erhöhung der Grenzwerte für die Bemessung der Stickoxide bei Dieselfahrzeugen, um so das Hineinfahren in besonders belastete Städte weiterhin zu ermöglichen. Nur die Frage nach der Rentenpolitik der Regierung konnte gerade noch als Zukunftsfrage durchgehen. Diese JU hat sich als jämmerliche Truppe erwiesen, der niemand guten Gewissens Verantwortung für künftige Generationen zubilligen kann.
Siegfried Spangenberg, Wangen
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