Schwäbische Zeitung (Ehingen)

70 junge Sänger erzählen Bibelgesch­ichte als Musical

In Rottenacke­r war das Adonia-Musical „Herzschlag“zur Geschichte des Lazarus zu sehen

- Von Karl-Heinz Burghart

● ROTTENACKE­R - Rund 450 Besucher haben am Mittwochab­end das Adonia-Musical „Herzschlag“in der Turn- und Festhalle in Rottenacke­r erlebt. Auf der Bühne erzählten 70 junge Sängerinne­n und Sänger die Bibelgesch­ichte aus dem Johannes-Evangelium, in der der verstorben­e Lazarus von Jesus wieder zum Leben erweckt wird – aber transferie­rt in unsere Zeit, in einer modernen Version und mit fetzigen Liedern.

Bereits zum vierten Mal hatte die evangelisc­he Kirchengem­einde und das Pfarrerehe­paar Angelika und Jochen Reusch „Adonia“und seine Musicals zu Gast in Rottenacke­r. „Und in diesem Jahr singen einige Kinder aus Rottenacke­r mit, die das Musical-Projekt während der Kindertage kennengele­rnt haben“, freute sich Angelika Reusch. Er spüre seinen Herzschlag an diesem Abend besonders, nahm Pfarrer Reusch zur Begrüßung Bezug auf den MusicalTit­el. „Heute Abend schlagen viele Herzen für ihn, der das Licht in die Welt und jetzt auf die Rottenacke­r Bühne bringt.“

„Notfall“hieß der Eröffnungs­song, mit dem die jungen Sänger ihr Publikum an Erste-Hilfe-Kurse und Herz-Lungen-Wiederbele­bung erinnerten: „Drücken, drücken, 30-mal. Pusten, pusten, zweimal pusten.“Dann brachten Sanitäter den schwer erkrankten Lazarus ins „Herz-JesuKranke­nhaus“und seine Schwestern Maria und Martha mussten in der Notaufnahm­e lange warten, bis ihnen ein Arzt Auskunft über den Bruder gab. Begleitet von einer Band in klassische­r Rockbesetz­ung mit Gitarre, Bass, Keyboards und Schlagzeug, ergänzt durch Geige und Querflöte, sangen Maria, Martha und der Chor den Titelsong des Musicals „Herzschlag“: „Das Leben rollt und rollt. Das Herz, es pumpt und pumpt. Tagein, tagaus.“

Weil sich die beiden Schwestern aus den biblischen Betanien große Sorgen um ihren Bruder machen, schicken sie per Handy viele Nachrichte­n an ihren Freund Immanuel. Von dessen „Wundertate­n“hält der gestresste Arzt zwar nicht viel, aber im Netz hat er wegen seiner Krankenhei­lung jede Menge „Likes“. „Wenn er wollte, könnte er viele Wunder tun. Doch einfach still“, sangen Maria und Martha. Wie Jesus in der Bibelgesch­ichte, kommt Immanuel im Musical erst, als Lazarus bereits vier Tage tot ist. Die Schwestern sind traurig, von ihrem Freund enttäuscht und der Chor auf der Rottenacke­r Bühne verwandelt­e sich von Weiß in Schwarz. „Ich bin die Auferstehu­ng, ich bin das Leben. Wer mir vertraut, wird niemals sterben“, sang Immanuel am Mittwoch, als er die Bühne betrat. „Wir glauben, dass du heilen kannst. Das ist Wahnsinn. Du machst aus dem Ende einen neuen Anfang“, erwiderten ihm die Schwestern und der Chor. Und als Immanuel den Lazarus wieder zum Leben erweckt hatte, sangen alle zum Finale das Lied vom „Su-Su-Superstar“: „Einer der den Tod besiegt, dem die Welt zu Füßen liegt. Das ist kein normaler Mensch, der normale Grenzen kennt. Das ist Gottes Sohn“.

Adonia ist eine unabhängig­e, christlich­e Jugendorga­nisation, die seit Jahren mit Teenagern in MusicalCam­ps verschiede­ne Bibeltheme­n als Musical einstudier­t. Mit „Herzschlag“sind heuer 40 Projektchö­re bundesweit in rund 160 Orten unterwegs. Denn nach den Proben im Musical-Camp steht eine Tournee durch vier Gastspiel-Orte auf dem Programm der jungen Sänger. Nach dem Tournee-Auftakt in Rottenacke­r reiste der Chor weiter, um „Herzschlag“in Brochenzel­l, Weißenhorn und Bad Wurzach zu zeigen.

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SZ-FOTO: KHB Auch einige Kinder aus Rottenacke­r haben mitgesunge­n.

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