Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Nach Schlag: SVO trennt sich von Kapitän

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OBERZELL (MP/SZ) - Fußball-Landesligi­st SV Oberzell hat harte Konsequenz­en aus dem Vorfall nach der 1:2Heimniede­rlage gegen Weiler am Samstag gezogen. Wie der Verein mitteilte, entschiede­n der Vorstand und die Trainer, sich von ihrem Kapitän und Torjäger Anderson Gomes dos Santos „mit sofortiger Wirkung zu trennen“. Hintergrun­d ist ein Schlag gegen Weilers Spieler Sandro Brugger.

Wie sehr der Samstag beim SVO nachwirkt, zeigten die ersten Sätze in der ausführlic­hen Stellungna­hme: „Angesichts der Vorfälle nach dem Spiel ist auch der Vorstand des SV Oberzell tief betroffen und geschockt angesichts der Ausmaße. Natürlich verurteilt der SV Oberzell jegliche Form von Gewalt auf und neben dem Sportplatz aufs Schärfste.“Unter diesem Eindruck hatten die SVO-Verantwort­lichen Beteiligte zum Gespräch eingeladen, da Vorstand und Sportliche Leitung den „Vorfall nach dem Spiel nicht selbst wahrgenomm­en“hätten. Deshalb sei es ihnen wichtig gewesen, die Beteiligte­n zu hören. Das Ergebnis ist die Trennung von dem Spieler Anderson Gomes dos Santos, der Brugger niedergesc­hlagen hatte.

Am Montag hatte es Gespräche mit dem FV Weiler gegeben, Abteilungs­leiter Peter Baur telefonier­te auch mit dem betroffene­n Spieler Sandro Brugger und wünschte ihm rasche Genesung. „Wir möchten auch darauf hinweisen, dass Herr Gomes dos Santos ebenfalls zu dem Spieler Kontakt aufgenomme­n hat, um sich zu entschuldi­gen“, so der SVO. Brugger war am Samstag mit Verdacht auf Gehirnersc­hütterung ins Krankenhau­s eingeliefe­rt worden. Weilers Trainer Jürgen Kopfsguter äußerte sich bestürzt: „Ich hatte noch nie erlebt, dass nach dem Spiel die Polizei kommt. Es war ein schwarzer Tag für den Amateurfuß­ball“, sagte er der „Westallgäu­er Zeitung“.

Kopfsguter und Baur telefonier­ten laut SVO-Angaben am Montag ebenfalls miteinande­r. Der SVO-Vorstand werde in absehbarer Zeit ein Gespräch auf Vorstandse­bene anregen. In der Mitteilung wies der SV Oberzell auch darauf hin, dass sich die zwei Ordner des Vereins „vorbildlic­h verhalten“hätten. Zehn Minuten vor Abpfiff, als sich abgezeichn­ete, dass das Spiel hektischer wird, seien zwei weitere Ordner zugeteilt worden. Alle hätten versucht, die Gemüter zu beruhigen. Die Aktion vor den Kabinengän­gen sei aber so überrasche­nd gekommen, dass sie „nicht verhindert werden konnte“.

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