Der neue Syrlinsteg ist da
Die Fußgängerbrücke am Michelsberg wurde in der Nacht zum Samstag über die Gleise gehievt – Doch begehbar ist sie noch nicht
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ULM - Nachdem der Ausbau des baufälligen alten Syrlinsteges am Ulmer Michelsberg vergangene Woche ungewohnte Probleme machte (wir berichteten), konnte in der Nacht zum Samstag der neue Steg problemlos montiert werden.
Der alte Syrlinsteg war in der Nacht zum Mittwoch abgebaut worden. Nachdem das Gewicht des alten Steges neu berechnet worden war, konnten die Verantwortlichen überraschend schnell einen leistungsstärkeren Kran organisiert werden. Auch die Bahn reagierte schnell auf den Ulmer Wunsch einer erneuten Sperrung der Bahnlinie nach Stuttgart. Gegen 22 Uhr war der Kran mit 500 Tonnen Hublast einsatzbereit. Ein gutes Dutzend Zuschauer verfolgte, wie der achtachsige Kran unter anderem mit 140 Tonnen Gegengewicht ausgestattet wurde, um den 29 Tonnen schweren Steg versetzen zu können. Und diesmal klappte es: Der Kran hob den Steg mit Leichtigkeit an und legte ihn auf der Schwabstraße ab. Die Erleichterung bei den Verantwortlichen der Stadt war groß, denn so kann der ambitionierte Zeitplan bei der Sanierung der beliebten Fußgängerverbindung gehalten werden.
Für die Montage des neuen Stegs musste am Samstag zum dritten Mal binnen einer Woche die Schwabstraße über Nacht gesperrt werden, damit ein großer Mobilkran aufgebaut werden konnte. Ballastgewichte von über 100 Tonnen waren notwendig, um den neuen Verbindungsbau von der Schwabstraße aus über fast 40 Meter entfernte Bahngleise der Strecke Ulm-Stuttgart zu schwenken. Nachdem gegen halb eins nachts der letzte Personenzug an der Baustelle vorbeigefahren war, wurde die Bahnstrecke gesperrt und die Fahrleitung mit ihren 15 000 Volt Spannung abgeschaltet. Nur eine Stunde später war der neue Steg auf die vorbereiteten Auflagen abgesetzt. Die Bahnlinie konnte dann wieder für den Zugverkehr freigegeben werden.
Statt der waagrechten tragflächenähnlichen Fahrleitungs-Schutzbleche am alten Steg hat der neue Steg ein erhöhtes Geländer mit teildurchsichtigen senkrechten Schutzblechen, die ihn wesentlich schlanker wirken lassen. In den nächsten drei Wochen werden noch die Übergänge an den vorhandenen Fußweg und an den Treppenturm angepasst. Die Freigabe des Steges ist für den 23. November geplant.