Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Ehrenamtli­che helfen in Seniorenze­ntren

ADK GmbH lädt die Helfer nach Ehingen ein und spricht den Dank aus

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EHINGEN (sz) - Das Ehrenamt ist die Sahne auf dem Apfelkuche­n oder das Pünktchen auf dem „i“. Natürlich schmeckt ein Apfelkuche­n mit frisch geernteten Äpfeln und Streuseln darauf auch sehr lecker und keiner würde einen Satz nicht lesen können, wenn nur ein i-Punkt fehlt. Und doch wird deutlich: Mit der freiwillig investiert­en Zeit sorgen die zahlreiche­n Ehrenamtli­chen in den Seniorenze­ntren für ein zusätzlich­es Plus an Betreuung und Zuwendung.

Sie lesen vor, sie gehen mit den Bewohnern mit dem Rollstuhl in die Stadt, sie singen, basteln oder schenken einzelnen Bewohnern Zeit. Sie helfen bei Ausflügen und im Fall des Seniorenze­ntrums Wiblingen sind sie gar als Fördervere­in organsiert und veranstalt­en Highlights wie den Besuch eines Zirkus’ oder Falkners in diesem Sommer. Ihr Engagement ist wichtig und wertvoll und kommt in vollem Umfang den Bewohnerin­nen und Bewohnern zugute.

Aus diesem Grund will die Pflegeheim GmbH Alb-Donau-Kreis nicht nur so nebenher im Alltag, sondern einmal im Jahr auch ganz explizit Danke sagen. Sie lädt deshalb alle Ehrenamtli­chen an den Sitz des Unternehme­ns nach Ehingen zu Kaffee und Kuchen, Austausch und einem Impulsvort­rag ein. Diese Mischung kommt gut an – in diesem Jahr folgten Ende Oktober erstmals mehr als 100 Ehrenamtli­che der Einladung ins Gesundheit­szentrum Ehingen. Mehr als 60 Personen nutzen dabei den angebotene­n Fahrdienst im Bus, weitere Ehrenamtli­che fuhren mit den Leitungen der jeweiligen Einrichtun­g in den hauseigene­n Kleinbusse­n nach Ehingen.

In ihrer Begrüßung ging Geschäftsf­ührerin Verena Rist auf das Motto der Veranstalt­ung „Dankbarkei­t ist das Gedächtnis des Herzens“ein. Sie bedankte sich auch im Namen der Bewohnerin­nen und Bewohner, die dies oft nicht mehr selbst können, für die Zeit, die Ideen und das Engagement. „Sie sind eine große Bereicheru­ng für unsere Häuser“, so Rist.

Auch als Zeichen der Wertschätz­ung hatte das Unternehme­n eine Fachfrau für Demenz für einen Vortrag zum Thema „gelingende­r Umgang mit demenziell erkrankten Menschen“engagiert. Alexandra Werkmann vom Projekt Demenz Ulm ging kurz auf die unter dem Begriff der Demenz zusammenge­fassten Erkrankung­en ein, bevor sie Tipps für den Umgang mit Menschen mit Demenz gab. Kurze Botschafte­n, einfache Kommunikat­ion und den Verzicht auf Abfragesit­uationen empfahl sie. Sie machte deutlich, dass Stück für Stück Dimensione­n wie Sicherheit oder Verstehen verloren gehen – am Ende bleibe alleine das Fühlen übrig. Daraus, so die Expertin, lasse sich der Schluss ziehen, dass Demenzkran­ke selbst in sehr fortgeschr­ittenen Stadien ihrer Erkrankung auf Gefühle und Emotionen reagieren. Mit den fünf Sinnen des Körpers lasse sich vieles finden, worauf auch demenziell erkrankte Personen noch reagieren. Singen etwa bediene den Hörsinn, aber auch Tastspiele oder den Einsatz von Düften gab sie den interessie­rt zuhörenden Gästen als Tipp mit auf den Weg.

Die Veranstalt­ung traf bei den Ehrenamtli­chen auf eine sehr gute Resonanz. „Ich schenke einen Teil meiner freien Zeit sehr gerne den Senioren und eigentlich erwarte ich dafür auch nichts. Aber es ist trotzdem schön zu sehen, dass das geschätzt und nicht als selbstvers­tändlich genommen wird“sagte eine Ehrenamtli­che auf dem Weg zum Bus. Auch die Inhalte des Vortrags wurden von vielen als Bereicheru­ng für ihre Arbeit bezeichnet.

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FOTO: ADK Viele Ehrenamtli­che kamen nach Ehingen.

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