Genossenschaftsbanken erklären den digitalen Wandel
Bezahlsysteme wie „KWITT“und das Ende der EC-Karte sind Teil der Zukunft
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EHINGEN - Die beiden Ehinger Genossenschaftsbanken (Donau-Iller Bank und Raiffeisenbank EhingenHochsträß) haben über die digitale Zukunft der Bezahlsysteme informiert. Dabei wurde deutlich, dass die Zukunft des Geldverkehrs hauptsächlich über das Smartphone abgewickelt werden wird.
„Wir sind kwitt“, könnte ein geflügeltes Wort der bargeldlosen Zukunft werden. Denn „KWITT“ist eine relativ neue Funktion der VRBankingApp, mit der der Kunde schnell und einfach Geld an Kontakte im eigenen Smartphone überweisen oder anfordern kann. „Das Ganze geht dann ohne Kontonummer oder IBAN. Der andere Kontakt muss lediglich auch KWITT nutzen“, erklärt Thomas Freudenreich von der Donau-Iller Bank, der zusammen mit seiner Kollegin Tina Rank und den Kollegen der Raiba Ehingen-Hochsträß, Stefanie Harfmann und Karl Bayer, über die digitale Bezahl-Zukunft gesprochen hat. „Das gute daran ist, dass auch die Sparkassen mit im Boot sind. Somit haben wir rund 90 Prozent der Bankkunden in unserem Gebiet mit KWITT abgedeckt“, erklärt Bayer. Das Ganze funktioniere wie das Prinzip des Nachrichtendienstes WhatsApp. „KWITT synchronisiert sich mit den Kontakten im Smartphone, die ebenfalls KWITT haben“, sagt Tina Rank, bei der Donau-Iller Bank Expertin für elektronische Bankdienstleistungen. Das neue System eigne sich beispielsweise perfekt für kleine Beträge. „Wenn man im Freundeskreis jemandem ein gemeinsames Geburtstagsgeschenk macht, kann man über KWITT ganz einfach das Geld einsammeln“, nennt Freudenreich ein Beispiel aus der Praxis.
Trotz vieler neuer Bezahlsysteme sehen die beiden Ehinger Genossenschaftsbanken allerdings immer noch großen Nachholbedarf in der Region, wenn es um das Thema bargeldloses Bezahlen geht. „Es gibt noch viele Einzelhändler, bei denen das Bezahlen mit der EC-Karte nicht möglich ist“, sagt Karl Bayer, obwohl mittlerweile an den Kartenterminals bereits das sogenannte kontaktlose Bezahlen eingeführt wurde. Sprich: Der Händler muss die Karte nicht mehr stecken, sondern nur an das Lesegerät halten. „Das spart viel Zeit“, betont Stefanie Harfmann, die indes davon ausgeht, dass in Zukunft die Kartenzahlungen – auch mit der Kreditkarte – alle digital über Karten auf dem Smartphone ablaufen werden. „Der Händler muss das Bargeld dann auch nicht mehr auf der Bank entsorgen. Das Geld ist sicher und man kann es nicht stehlen“, fügt Tina Rank hinzu.
Auch das Thema Online-Banking werde laut den Experten perspektivisch kaum mehr über den Computer auf dem heimischen Schreibtisch ablaufen, sondern alles über das mobile Endgerät. Bis es aber soweit ist, wird es laut den Genossenschaftsbanken aber noch dauern. Denn sowohl bei der Raiba, als auch bei der Donau-Iller Bank, nutzen momentan nur ein Drittel der Kunden OnlineBanking.
„Uns ist es wichtig, dass sich niemand davor scheuen muss. Wer sich informieren möchte, darf jederzeit vorbeikommen“, sagen Bayer und Freudenreich unisono.