So funktioniert Teilhabe im Alb-Donau-Kreis
Der Landkreis hat zum Forum „Regionale Teilhabeplanung“im Bürgerhaus Oberschaffnei in Ehingen eingeladen
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EHINGEN - Der regionale Teilhabeplan des Landratsamtes des Alb-Donau-Kreises sieht vor, Angebote für Menschen mit Behinderung wohnortnah, dezentral und bedarfsgerecht zu schaffen. Bei einem Forum in der Oberschaffnei haben Sozialdezernent Josef Barabeisch und Brigitte Länge von der Eingliederungshilfe vorgestellt, was es an Einrichtungen und Angeboten im Alb-Donau-Kreis bereits gibt. Außerdem wollten sie Wünsche von Betroffenen und Angehörigen erfahren.
Weit über tausend Menschen mit Behinderung und ihre Betreuer haben sie angeschrieben, 336 Rückmeldungen gab es. Barabeisch bilanzierte: „Viele Menschen sind in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung beschäftigt, ein Großteil ist mit der Arbeit dort zufrieden. Die überwiegende Mehrheit fühlt sich in ihrer Umgebung sehr wohl oder wohl. Auch im mittleren Alter leben viele Menschen mit Behinderung bei ihren Familien. Viele benötigen Unterstützung zur Freizeitgestaltung, häufig wird die von der Familie geleistet. Der Wunsch nach mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, nach mehr Freizeitangeboten und nach mehr Unterstützung dabei ist besonders groß.“Das Angebot in Ehingen für Menschen mit Behinderungen ist groß, in der Illerschiene überschaubar, sagte Barabeisch weiter. Ein Problem sei oft die Fahrerei, in Ehingen gibt es im Bürgerhaus viele zentrale Angebote, in anderen Regionen sehe das eher magerer aus, so der Sozialdezernent.
„Helfen Sie uns“
„Das Ziel der Teilhabeplanung ist es, für die Betroffenen und ihre Angehörigen etwas zu tun: Helfen Sie uns“, appellierte Barabeisch an die Betroffenen bei dem Forum. Die Vorschläge für Schule, Arbeit und Freizeit sowie stationäre Angebote und Tagesangebote sollen in bereitliegenden Listen aufgeschrieben werden. Ein Workshop dazu ist im ersten Quartal 2019 geplant.
Brigitte Länge von der Eingliederungshilfe hatte nach den Umfragen ermittelt, dass Kinder mit Behinderung zu 70 Prozent einen Regelkindergarten besuchen, davon aber 67,5 Prozent auf Unterstützung angewiesen sind. Gewünscht sind in den Kindergärten kleinere Gruppen für diese Kinder. 46 Prozent der Kinder besuchen eine Regelschule, der Wunsch geht hier nach mehr inklusiver Betreuung. 76 Prozent der Menschen mit Behinderung arbeiten in einer besonderen Werkstatt, 19 Prozent können gar nicht arbeiten. Eine bessere Integration auf dem ersten Arbeitsmarkt sei der Wunsch vieler.
Rund ein Fünftel aller Erwachsenen kann selbstständig wohnen, 41 Prozent erhalten Hilfe. Mehr stundenweise Angebote und Mithilfe im Haushalt sind die Wünsche. Im Freizeitbereich wünschen sich Menschen mit Behinderung mehr integrative und altersgerechte Angebote.