Ehinger Klinik wird für Engagement für die Organspende ausgezeichnet
In Ehingen gibt es regelmäßig Schulungen zum Thema – Minister Manne Lucha dankt den geehrten Krankenhäusern für ihren Einsatz
STUTTGART/EHINGEN (sz) - Auszeichnung für das Ehinger Krankenhaus: Im Alb-Donau-Klinikum Ehingen haben sich, genauso wie im Klinikum Heidenheim und im Klinikum Sindelfingen-Böblingen, Transplantationsbeauftragte gemeinsam mit ihren Kollegen und der Klinikleitung in besonderer Weise für die Organspende eingesetzt. Für dieses Engagement wurden die drei Krankenhäuser am Mittwoch von Gesundheitsminister Manne Lucha gemeinsam mit der Landesärztekammer Baden-Württemberg, der BadenWürttembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) und der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in Stuttgart ausgezeichnet.
„Organspenden sind nur möglich, wenn engagierte Mitarbeiter in den Kliniken mögliche Organspender erkennen, die Organspende medizinisch kompetent unterstützen, und die Angehörigen mit Empathie und Anteilnahme begleiten. Wir danken den ausgezeichneten Krankenhäusern für ihren herausragenden Einsatz bei dieser wichtigen Aufgabe“, sagte Minister Manne Lucha in Stuttgart. Wichtige Kriterien für die Auszeichnung sind unter anderem die kontinuierliche Fortbildung der Transplantationsbeauftragten sowie Schulungen für die Mitarbeiter der Intensivstationen, die Erarbeitung interner Richtlinien für den Fall einer Organspende, die enge Zusammenarbeit mit der DSO wie etwa regelmäßige Analysen aller Todesfälle mit Hirnschädigung und ein verantwortungsvoller Umgang mit Angehörigen. Im Ehinger Klinikum nimmt Manfred Popp, Chefarzt Anästhesie/ Intensivmedizin, seit mehr als 20 Jahren die Funktion des Transplantationsbeauftragten wahr. Regelmäßig würden Fortbildungsangebote für die Mitarbeiter der Klinik an den Standorten in Ehingen und Blaubeuren angeboten, teilt die DSO mit. In den vergangenen zehn Jahren hätten hier im Rahmen der allgemeinen Beratung 14 Kontaktaufnahmen mit der DSO stattgefunden. Bei vier verstorbenen Patienten habe nach der Feststellung des irreversiblen Hirnfunktionsausfalls und der Zustimmung zur Organspende durch den Verstorbenen oder deren Angehörigen eine Entnahme der Organe stattfinden können.
Schulungen werden von der DSO organisiert und fachlich unterstützt von der Landesärztekammer BadenWürttemberg und der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft. Detlef Piepenburg, Vorstandsvorsitzender der BWKG, sagte am Mittwoch: „Für die Krankenhäuser und ihre Mitarbeiter ist eine Organspende ein sehr seltenes Ereignis. Trotzdem muss im alltäglichen Betrieb der Kliniken erkannt werden, dass ein sterbender Patient möglicherweise als Organspender in Frage kommt. Voraussetzung ist, dass die Mitarbeiter geschult sind, mit dem Transplantationsbeauftragten einen kompetenten Partner an ihrer Seite haben und der Ablauf gut organisiert ist. All das funktioniert in den heute ausgezeichneten Kliniken aus Sindelfingen, Heidenheim und Ehingen besonders gut.“
„Mit Mitteln der Baden-Württemberg-Stiftung unterstützt das Land Baden-Württemberg seit einigen Jahren Fortbildungen für Transplantationsbeauftragte, um sie auf ihre Tätigkeit vorzubereiten. Diese Angebote sollen zukünftig noch erweitert werden. Nicht nur die Transplantationsbeauftragten, sondern auch alle Ärzte und Pflegenden auf den Intensivstationen, sollen dann in Sachen Organspende geschult und sensibilisiert werden“, erklärte Minister Lucha.
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres gab es in Baden-Württemberg 108 Organspender. Im selben Vorjahreszeitraum waren es 82. „Wir appellieren an die Bevölkerung, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen, eine eigene Entscheidung zu treffen und diese zu dokumentieren und in der Familie darüber zu reden. Wenn kein Wille bekannt ist, so müssen die Angehörigen eine Entscheidung treffen. Das bedeutet eine zusätzliche Last“, betonte Christina Schleicher, Geschäftsführende Ärztin der DSO in BadenWürttemberg.