Zuhörer genießen das Martinskonzert
Aktive Musiker und Jugendkapelle des MV Kirchbierlingen geben Konzert
KIRCHBIERLINGEN (kö) - Große musikalische Ereignisse werfen in Kirchbierlingen ihre Schatten voraus – der Musikverein feiert am 29. Juni 2019 sein 110-jähriges Bestehen und vom 12. bis 15. Juni richtet der Musikverein erneut das Kreismusikfest aus, beides bringt viel Arbeit mit sich. Doch ihr jährliches Martinskonzert haben Musiker und Zuhörer einfach nur genossen. Die Bühne bot endlich nach der Erweiterung Platz für alle 80 aktiven Musiker und man konnte endlich auch alle sehen.
Die große Spielfreude war allen Musikern – Jugendlichen wie Aktiven – deutlich anzumerken. Sorgfältig hatten die beiden Dirigenten Frank Auchter und Marek Scheliga die Musik ausgewählt und die Musiker intensiv vorbereitet. Das Ergebnis konnte sich hören lassen.
Mit einer Theatermusik von Philip Sparke begannen die Aktiven ihren Part des Konzertes. Nach einer Ouvertüre mit Fanfaren im ersten Akt leiteten sie über zu einem zärtlichen Intermezzo, ehe sie im dritten Akt in einem turbulenten Galopp mit einer kurzen Referenz zur Ouvertüre endeten. Ein leichtes aber hörbares Aufatmen der Musiker, nachdem die erste Klippe genommen war. Weiter ging der musikalische Ausflug zum Loch Ness, einer schottischen Fantasie von Johan de Meij. In fünf Themen wird der sagenhafte See beschrieben, seine ruhige Schönheit, eine Ruine im Nebel, ein heftiger Sturm mit Regen und wieder der schöne schottische See, dazu gab es eine Bildpräsentation.
Typisch fernöstliche Melodien klangen an mit den Variationen eines koreanischen Volksliedes von John Barnes Chance, der mit der US Armee im Koreakrieg war. Das Orchesterstück blieb der Vorlage treu, die typische Lebhaftigkeit des Volkes blieb in der Musik enthalten, die Musiker setzten sie meisterlich um. Mit einem Walzer von Emile Waldteufel, der im ständigen Wettstreit mit Johann Strauß lag, setzten die Aktiven ihr Konzert fort. Mit einem sehr schwer zu spielenden Marsch hat Robert Stolz die Arbeit der UNO gewürdigt. Die Kirchbierlinger Musiker spielten ihn zu Ehren ihrer Jubilare und beendeten damit den offiziellen Teil ihres Programms. Der stürmische Applaus hätte für mehrere Zugaben gereicht, doch man wollte ja auch noch mit den Konzertbesuchern im Musikerheim gemütlich zusammensitzen. So musste der Hochfeiler Konzertmarsch reichen, auch wenn das Publikum gern noch mehr gehört hätte.
Die Ausbildung der Musikerjugend nimmt im MV Kirchbierlingen einen breiten Raum ein und kostet den Verein viel Geld, aber das ist gut angelegt. Weit mehr als 40 junge Musiker unter der Leitung von Marek Scheliga zeigten ihr Können. Mit „Freudensprüngen“von Markus Götz hatten sie das Martinskonzert begonnen. „Two Movements“einem nach innen gewandten leisen „Song of happiness“wurden im zweiten alle Register, besonders die Schlagzeuge, gefordert. „Es ist ratsam, sich an den Stühlen anzuschnallen, es wird richtig abgehen“, warnte Moderator Nils Bauder das Publikum, „es wird rasant“. Weiter ging es zu einem „Concerto d’Amore“von Jacob de Haan, mit dem viele Stilrichtungen und Gefühle angesprochen wurden. Das Trompetensolo von Corina Weber, bei der Zugabe traumhaft gespielt, setzte einen schönen Schlusspunkt. Mit dem Musikergruß dankten die jungen Musiker ihrem Dirigenten Marek Scheliga für die gemeinsame Arbeit.
Zu einem Konzert gehören auch Ehrungen verdienter Musiker, die der Kreisverbandsvorsitzende Matthias Dolpp vornahm. Besonders geehrt wurden für 40 Jahre Treue zum MV Kirchbierlingen August Glöckler, für 50 Jahre Bruno Hummel und für 60 Jahre Karl Betz mit der Ehrennadel in Gold mit Diamanten, alle drei musizieren mit der Kapelle „Heft 13“weiterhin aktiv. Für 20 Jahre ausgezeichnet wurden Stephanie Baur, Daniel Beck, Julia Betz, Martin Seifert und Stefan Werz. Für zehn Jahre geehrt wurden Lukas Geisinger, Emily Hecht, Sarah Kneißle, Martin Ölmaier, Katrin Pfänder, Anika Schick, Simon Schick, Sarah Steinle, Bianca Stocker, Corinna Weber und Anita Widman.