Munderkingen appelliert an Verantwortung für den Frieden
Zahlreiche Gäste kommen zum Gedenken am Volkstrauertag auf den Friedhof
●
MUNDERKINGEN - Stadtkapelle, Bürgerwehr, Gemeinderat, VdK, Vertreter der Kirchengemeinden, Feuerwehr, DRK, Männerprojektchor Munderkingen/Rottenacker, Fahnenabordnungen der Vereine und Gemeindemitglieder haben sich am Sonntag, dem Volkstrauertag, an der Gefallenen-Gedenkstätte am Munderkinger Friedhof getroffen. Im Wechsel hielten Bürgermeister Michael Lohner und Peter Tüchler, Vorsitzender des Sozialverbands VdK Ortsverband Munderkingen, bewegende Ansprachen.
Der Gedenkfeier vorausgegangen war ein ökumenischer Wortgottesdienst in der Stadtpfarrkirche St. Dionysius. Auf den Gottesdienst folgte der gemeinsame Gang aller Beteiligter zur Gefallenen-Gedenkstätte auf dem Friedhof. Dort betonten in ihren im Wechsel gehaltenen Gedenkansprachen Bürgermeister Michael Lohner und der Vdk-Vorsitzende Peter Tüchler die Bedeutung des Volkstrauertages. Vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg, der zehn Millionen Menschen das Leben gekostet hat, und 20 Millionen Verletzte zurückließ. Ihm folgte, nur gut 20 Jahre später, der Zweite Weltkrieg mit noch wesentlich schlimmeren Folgen. Das durch die Kriege erzeugte menschliche Leid dürfe den Menschen heute ebenso wenig gleichgültig sein, wie die Frage, wie es zu solchen Katastrophen kommen konnte. Die Menschen müssten, so die Aussagen der Ansprachen, sich stets unbeirrt aktiv für den Frieden einsetzen, den Feindseligkeiten in der Welt gegenübertreten, und ihnen Gutes entgegensetzen. Alle Menschen könnten dabei zum Frieden beitragen, indem sie im eigenen Lebensund Verantwortungsfeld Verantwortung übernehmen.
Es wurde an alle Menschen erinnert, die wegen ihrer Religion oder wegen ihrer Ansichten getötet wurde, die Töchter, Söhne, Ehegatten oder Eltern von anderen Menschen waren. Dabei wurde zum Ausdruck gebracht, dass alle Menschen das Recht haben, in Frieden zu leben. Bürgermeister Lohner machte deutlich, dass es die ehrenamtlichen Helfer sind, die die Gesellschaft zusammenhalten und sie menschlicher und friedlicher machen. Pfarrer Michael Hain war als Vertreter der evangelischen Kirche, Schwester Maria Regina als Vertreterin der katholischen Kirche anwesend. Dass mehr Menschen als im Vorjahr gekommen waren, wertete Bürgermeister Lohner als Zeichen dafür, dass der Frieden und die Kräfte, die ihn unterstützen, an Bedeutung gewinnen.
Es folgte die Totenehrung, verbunden mit der ausdrücklichen Hoffnung auf Versöhnung unter den Völkern. Für die Stadt Munderkingen und den Ortsverband Munderkingen des Sozialverbands VdK wurde ein Kranz niedergelegt. Dazu spielte die Stadtkapelle.
Nach den Fürbitten sangen alle Anwesenden die dritte Strophe des „Liedes der Deutschen“, „Einigkeit und Recht und Freiheit“. Bürgermeister Michael Lohner dankte allen Helfern, die für eine „top gerichtete und schöne Gedenkstätte“verantwortlich waren. Der gemeinsame Weiterzug zum Rathaus war vom Spiel der Kapelle begleitet.