Untermarchtal gedenkt der Kriegsopfer
Pfarrer Gianfranco Loi und Bürgermeister Bernhard Ritzler erinnern an die Schrecken des Krieges
● UNTERMARCHTAL - Immer wieder an die Verantwortung zum Frieden erinnern, das ist der Kernpunkt bei der Gedenkfeier zum Volkstrauertag beim Ehrenmal auf dem Friedhof der Gemeinde Untermarchtal gewesen. Die würdige Feier unter Beisein vieler Bürger sowie Abordnungen der Feuerwehr und Fahnenabordnung der Landjugend wurde mit Liedvorträgen und der Gedenkrede von Bürgermeister Bernhard Ritzler und dem Gebet von Pfarrer Gianfranco Loi gestaltet.
Bürgermeister Ritzler erinnerte eindringlich an das Nichtvergessen aller möglichen menschlichen und völkerverbindenden Friedensbemühungen. Dies sei wichtiger den je, denn der Frieden unter den Völkern sei durch Egoismen unsicherer geworden. Gedenken, erinnern, trauern, vertrauen und wachsam sein, dies alles müsse die Menschheit täglich erfassen, um Gewalt, Kriege und Terror zu verhindern. Bürgermeister Ritzler las aus einem Originalbrief eines Soldaten aus Reichenstein aus dem Kriegsjahr 1916 an seine heimatlichen Angehörigen vor. Aus den Zeilen hörten die Anwesenden zunächst die Hoffnung des jungen Soldaten, der sein Vaterland als Held zu verteidigen versuchte. Doch bald wich in erschütterter Weise dieser Optimismus im elendigen Stellungskrieg, der nicht enden wollte, der Verzweiflung. Die Worte im Brief waren markerschütternd und trugen traurig-menschliche Züge. Dann die amtliche Mitteilung über den Tod des „jungen Helden“im Herbst 1916. Dies alles dringt tief in unser Inneres und die Ohnmacht darüber ist unauslöschlich.
Pfarrer Loi betete für die Gefallenen, Vermissten und Gewaltopfer mit den Anwesenden und ebenfalls für dauerhaften und verlässlichen Frieden unter den Völkern, aber auch für den Nächsten als Nachbar, die zusammen Friedensstifter sein mögen. Im gemeinsamen Lied „Von guten Mächten wunderbar geborgen“kam diese Hoffnung zum dauerhaften Frieden untereinander zum Ausdruck. Der Nationalhymne und dem Glockengeläute mit stillem Gedenken folgte zum Schluss gemeinsam das Lied „Großer Gott“.