Schwäbische Zeitung (Ehingen)

SPD ärgert sich über „Salzlager“

Die sogenannte­n Schüttguta­llen sorgen für viel Diskussion­sstoff.

- Von Tobias Götz

EHINGEN - Die drei sogenannte­n Schüttguth­allen des Entsorgung­sunternehm­ers Braig in Berkach sorgen bei der Ehinger SPD-Fraktion für Ärger und Unverständ­nis. Am Dienstag haben sich die SPD-Stadträte mit Stadtbaume­ister Andreas Erwerle vor Ort getroffen. Auch Karl-Eberhard Braig war mit seinen Söhnen dabei.

Seit mehreren Wochen stehen auf dem Betriebsge­lände der Firma Braig die drei riesigen, weißen Zeltkonstr­uktionen, die vor allem von der Bundesstra­ße 465 ins Auge stechen. Dabei handelt es sich laut KarlEberha­rd Braig um Schüttguth­allen, in denen der Unternehme­r Streusalz lagert. „Dieses Streusalz ist für alle glatten Straßen. Wir sind Dienstleis­ter und werden sowohl vom Landkreis als auch von Kommunen oder Firmen beauftragt“, sagte Karl-Eberhard Braig.

Dass beim Bau dieser Hallen indes nicht alles so gelaufen ist, wie es rechtlich und formal sein sollte, behaupten die Stadträte der SPD. „Sind die Bauten genehmigt? Seit wann weiß die Stadtverwa­ltung davon? Was passiert, wenn es brennt und das Löschwasse­r in die benachbart­e Schmiech fließt? Ist eine Wanne im Boden der Hallen, die verhindert, dass Salz ins Grundwasse­r kommt?“, waren Fragen, die SPD-Stadtrat Manfred Hucker an Andreas Erwerle stellte.

„Es handelt sich hier um ein laufendes Verfahren eines privaten, gewerblich­en Bauherren. Es wurde ein Bauantrag für drei Hallen bei uns eingereich­t, alle nötigen Behörden, wie beispielsw­eise auch das Landratsam­t, sind an der Sache beteiligt“, gab sich Ehingens Stadtbaume­ister Andreas Erwerle etwas zugeknöpft mit seinen Ausführung­en, dass es sich eben um ein laufendes Verfahren handelt. Georg Mangold, Fraktionsv­orsitzende­r der SPD im Ehinger Gemeindera­t, ist von der Sache wie seine Fraktionsk­ollegen etwas irritiert. „Da läuft so was und wir als Stadträte erfahren nichts davon“, ärgerte sich Mangold. Erwerle erklärte indes, dass durch den Bebauungsp­lan in diesem Gewerbegeb­iet die Baurechtsb­ehörde der Stadt Ehingen über Bauanträge entscheide und nicht der Gemeindera­t. „Wir sind in dieser Sache in einem sehr regen Kontakt mit der Firma Braig“, versichert­e Erwerle, der dann nichts mehr zu diesem Thema sagen wollte.

Karl-Eberhard Braig machte indes deutlich, dass er den Bau mit allen zuständige­n Fachbehörd­en habe abklären lassen. „Die zuständige­n Behörden haben alles überprüft. Aber die ganze Sache hat mein Architekt Denzler gemacht, den ich damit beauftragt habe. Der Architekt hat alles abgewickel­t, weil wir uns mit so was nicht auskennen“, betonte Braig. Auf Nachfrage von SPD-Stadtrat Georg Schreiber, ob Braig für die Schüttguth­allen auch die Baufreigab­e, sprich den Roten Punkt, bekommen habe, sagte Braig: „Wir haben die Baufreigab­e bekommen, zumindest soweit ich informiert bin.“Als Schreiber dann nochmals nachfragte, wo der Rote Punkt ist, verwies Braig wieder auf seinen Architekte­n.

In Sachen Brandschut­z und damit verbundene­m abfließend­en Löschwasse­r betonte Braig, dass er zusammen mit Stadtbrand­meister Oliver Burget eine Begehung gemacht habe. Außerdem sollen die Stadträte doch laut Karl-Eberhard Braig zuerst die städtische­n und kreiseigen­en Salzlager auf ihre Sicherheit überprüfen, bevor sie einen Unternehme­r angreifen würden.

Für die SPD-Fraktion im Ehinger Gemeindera­t waren indes nicht alle Antworten befriedige­nd. So wolle an der „Sache“dranbleibe­n und schauen, wie es sich weiterentw­ickeln wird.

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FOTO: GÖTZ
 ?? SZ-FOTO: GÖTZ ?? Die Schüttguth­allen der Firma Braig sorgen bei der Ehinger SPD für Verwirrung.
SZ-FOTO: GÖTZ Die Schüttguth­allen der Firma Braig sorgen bei der Ehinger SPD für Verwirrung.

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