Experten begutachten die Schmiehe in Dellmensingen
Biber hinterlässt am Fluss Spuren – Artenvielfalt bei der Gewässerschau ein Thema
● DELLMENSINGEN - Zehn Kilometer lang schlängelt sich die Schmiehe durch Felder, Äcker und Ortschaften, ehe sie in Dellmensingen in die Rot mündet. Auf dieser Strecke, die zu einem Großteil auf der Gemarkung Erbachs liegt, zeigt der kleine Fluss viele verschiedene Gesichter – mit ganz unterschiedlichen Konsequenzen.
Das stellten die Teilnehmer der Gewässerschau in Dellmensingen fest. Außerorts etwa zeigt die Schmiehe die „Sünden der Vergangenheit“auf, wie es Albert Koch formuliert. Er ist der Naturschutzbeauftragte des Landkreises und zuständig für Erbach. Anfang der 70er-Jahre sei der Fluss im Zuge der Flurbereinigung dort mit Beton halboffen verdolt worden. „Damals war das Thema eine schnelle Wasserableitung. Doch die tote Betonschale lässt Tieren und Pflanzen nur wenig Lebensraum“, erklärt er. Ein anderer Zustand lässt sich mitten in Dellmensingen vorfinden. Hier wurde der Fluss renaturiert, das sei zuträglich für die Natur und garantiere eine größere Artenvielfalt. Und so hat es sich dort auch der Biber gemütlich gemacht. Erbachs Bauhofleiter Joachim Locher weiß davon und zeigte den Teilnehmern markante Stellen. Etwa auf Höhe der Tagespflege Wiester. Dort sind am Wochenende – auch durch den Wind – angeknabberte Bäume umgestürzt. „Diese lässt man aber bis ins Früjahr liegen, damit das Tier daran weiterarbeitet, statt an gesunden Bäumen“, erklärt der Biberbeauftragte Jörg Trowitzsch bei der Tour. „Da muss bald etwas getan werden“, sagt Locher. Bis auf diese Beanstandung sei der Fluss aber in einem sehr guten Zustand.