Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Aus dem Leben einer Kommunalpo­litikerin

Jutta Uhl erzählt Flüchtling­sfrauen Wissenswer­tes von ihrer Arbeit in den Gremien

- Von Barbara Körner

EHINGEN - Migrantinn­en wollen vieles über ihre neue Heimat wissen und haben sich bei der Seminarrei­he „Heimat ist hier“von der Ortsvorste­herin, Stadt- und Kreisrätin Jutta Uhl aus Frankenhof­en über Kommunalpo­litik schlau gemacht. In lockerer Gesprächsr­unde, während die Frauen noch letzte Hand an ihr Bastelarbe­iten für den Weihnachts­markt legten, plauderte Jutta Uhl mit ihnen.

Stolz erklärten die Frauen aus Afghanista­n, der Türkei, Russland und Algerien auf Jutta Uhls Frage, ob sie schwäbisch mit ihnen schwätzen dürfe, dass sie das gut verstehen.

„Seit 100 Jahren haben wir bei uns für Frauen das Wahlrecht, das ist nicht selbstvers­tändlich. Nur wenn einige sich auf den Weg machen, kann etwas passieren“, sagte Jutta Uhl. Sie erzählte von ihrem Ort Frankenhof­en mit 800 Einwohnern und den Themen im Ortschafts­rat wie die Schule am Ort, Pflege von Kultur, Feuerwehr, Ausbau der Straßen und VHS Kursen sowie einem Raum für die Jugend.

„Bevor bei uns die Ortsdurchf­ahrt ausgebaut wurde, hatten wir keine Gehwege“, berichtete die Ortsvorste­herin den staunenden Frauen. Schnelles Internet sei wichtig für die Attraktivi­tät eines Dorfes aber auch eine Geselligke­it wie Singen auf dem Dorfplatz.

Seit dem Jahr 2000 gehört Jutta Uhl dem Kreistag an. Sie erzählte den Migrantinn­en, wie wichtig die berufliche­n Schulen für Ehingen sind und wie gut es ist, so nah so gut ausgestatt­ete Krankenhäu­ser zu haben. „Nur alle 100 Kilometer ein Krankenhau­s, das wäre furchtbar“, fand sie.

Über ihre Arbeit im Gemeindera­t sagte sie „es gibt jeden Tag neue Aufgaben, die die Stadt lösen muss“und zeigte den Haushaltsp­lan für 2018, ein dickes Buch. Ihre Maxime bei ihrer Arbeit in allen Gremien ist immer „zuhören, entscheide­n, machen“, erklärte sie. Ein offenes Ohr fanden die Migrantinn­en aber bei Jutta Uhl auch für ihre Probleme.

So berichtete Maria Schiffmann von ihrem Schwager mit drei kleinen Kindern, der zwar einen deutschen Pass besitze, daher keinen Anspruch auf einen Wohnheimpl­atz hat. Der Mann findet keine Wohnung, weil er keine Arbeit hat, und die findet er nicht, weil er keine Wohnung nachweisen kann, obwohl es für den Lastwagenf­ahrer Angebote genug gäbe. Jutta Uhl versprach sich zu kümmern.

Ebenso tröstete sie eine Frau aus Algerien, der die Abschiebun­g droht, obwohl sie und ihre Familie sich so gut integriert haben. Auch darum will sich Jutta Uhl kümmern.

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SZ-FOTO: KÖ Stadträtin Jutta Uhl (Zweite von rechts) hat bei der Seminarrei­he „Heimat ist hier“über ihre Arbeit gesprochen. Mit dabei war Ursula von Helldorff (rechts).

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