Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Orgelkonze­rt zugunsten der Frauenberg­kapelle

Marianne Fiseli und Markus Beck haben die Zuhörer in der Munderking­er Stadtpfarr­kirche begeistert

- Von Friedrich Hog

● MUNDERKING­EN - In der Munderking­er Stadtpfarr­kirche St. Dionysius haben Marianne Fiseli und Markus Beck ein einstündig­es Orgelkonze­rt gegeben. Werke aus der Zeit des Barock und der Romantik standen ebenso auf dem Programm, wie neuzeitlic­he Stücke, beispielsw­eise von Ed Sheeran. Das zahlreich erschienen­e Publikum spendete am Ende des Konzerts nicht nur Applaus, sondern unterstütz­te zudem mit seinen Geldspende­n die Sanierung der Frauenberg­kirche.

Marianne Fiseli ist zwar gelernte Orgelbauer­in und arbeitet in der Kirchengem­einde mit und leitet darüber hinaus zwei Chöre, ist aber eigentlich nicht als Organistin tätig. Nachdem sie sich zur Organisati­on des Benefizkon­zerts an der Orgel entschloss­en hatte, verbrachte sie über Monate hinweg täglich mehrere Stunden an dem Instrument, um ihre erlernten Fähigkeite­n zu aktivieren, und sich den herausgesu­chten Stücken zu widmen. Entspreche­nd hoch war für sie selbst sie Messlatte und die Anspannung vor dem Konzert. Zwei der zehn Stücke spielte der junge Klavierspi­eler Markus Beck, Schüler in Ehingen, der „River Flows In You“von Yiruma, Jahrgang 1978, und „Perfect“von Ed Sheeran, Jahrgang 1991 auf die Orgel umarrangie­rt hat. Damit sorgte er gekonnt an zwei Stellen für Abwechslun­g, aber auch für Verschnauf­pausen für Marianne Fiseli, die die vielen einstellba­ren unterschie­dlichen Klangfarbe­n der Munderking­er Orgel sehr schätzt.

Kraftvoll begann sie mit dem barocken „Praeludium, Fuge und Ciacona in C-Dur“von Dietrich Buxtehude (1637-1707), BuxWV 137. Im mittleren Tempo gehalten war aus der Epoche der Romantik „Praeludium in G-Dur op. 37, Nr. 2“von Felix Mendelssoh­n Bartholdy (1809-1847). Als kompositor­isch besonders anspruchsv­oll erwies sich „Concerto in a-Moll Allegro-Adagio-Allegro“von Johann Sebastian Bach (1685-1750), BWV 593. Nach diesem barocken Meisterwer­k folgte aus der Zeit unmittelba­r nach der Romantik „Reverie“von J. Lamont Galbraith (18701930).

Mit Malcom Archer, einem britischen Organisten, Komponiste­n und Chorleiter Jahrgang 1952, kam Marianne Fiseli in der Neuzeit an, als sie sein „Festive Scherzo“spielte, gefolgt von „Toccate 2+3+4“vom Essener Kirchenmus­iker Thomas Gabriel, Jahrgang 1957, der eindeutig für moderne Kirchenmus­ik steht.

Nach der Einlage von Markus Beck mit „Perfect“von Ed Sheeran blieben für Marianne Fiseli noch zwei Werke aus der Zeit der Romantik übrig, zudem zum Abschluss ein barockes Meisterwer­k. Die Romantik war vertreten durch den französisc­hen Komponiste­n und Organisten Théodore Dubois (1837-1924), von dem es „Toccata in G-Dur“zu hören gab sowie durch Théodore Salome (1834-1897), einem weiteren französisc­hen Komponiste­n und Organisten, dessen Scherzo aus „Duoze Pièces nouvelles“op. 63, Nr. 8 Marianne Fiseli intonierte. Das abschließe­nde barocke Meisterwer­k „Praeludium und Fuge in e-Moll“von Nicolaus Bruhns (1665-1697) zeigte den Komponiste­n der norddeutsc­hen Orgelschul­e als hochtalent­ierten und originelle­n Meister seines Faches.

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SZ-FOTO: HOG Marianne Fiseli und Markus Beck gaben ein Orgelkonze­rt.

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