Orgelkonzert zugunsten der Frauenbergkapelle
Marianne Fiseli und Markus Beck haben die Zuhörer in der Munderkinger Stadtpfarrkirche begeistert
● MUNDERKINGEN - In der Munderkinger Stadtpfarrkirche St. Dionysius haben Marianne Fiseli und Markus Beck ein einstündiges Orgelkonzert gegeben. Werke aus der Zeit des Barock und der Romantik standen ebenso auf dem Programm, wie neuzeitliche Stücke, beispielsweise von Ed Sheeran. Das zahlreich erschienene Publikum spendete am Ende des Konzerts nicht nur Applaus, sondern unterstützte zudem mit seinen Geldspenden die Sanierung der Frauenbergkirche.
Marianne Fiseli ist zwar gelernte Orgelbauerin und arbeitet in der Kirchengemeinde mit und leitet darüber hinaus zwei Chöre, ist aber eigentlich nicht als Organistin tätig. Nachdem sie sich zur Organisation des Benefizkonzerts an der Orgel entschlossen hatte, verbrachte sie über Monate hinweg täglich mehrere Stunden an dem Instrument, um ihre erlernten Fähigkeiten zu aktivieren, und sich den herausgesuchten Stücken zu widmen. Entsprechend hoch war für sie selbst sie Messlatte und die Anspannung vor dem Konzert. Zwei der zehn Stücke spielte der junge Klavierspieler Markus Beck, Schüler in Ehingen, der „River Flows In You“von Yiruma, Jahrgang 1978, und „Perfect“von Ed Sheeran, Jahrgang 1991 auf die Orgel umarrangiert hat. Damit sorgte er gekonnt an zwei Stellen für Abwechslung, aber auch für Verschnaufpausen für Marianne Fiseli, die die vielen einstellbaren unterschiedlichen Klangfarben der Munderkinger Orgel sehr schätzt.
Kraftvoll begann sie mit dem barocken „Praeludium, Fuge und Ciacona in C-Dur“von Dietrich Buxtehude (1637-1707), BuxWV 137. Im mittleren Tempo gehalten war aus der Epoche der Romantik „Praeludium in G-Dur op. 37, Nr. 2“von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847). Als kompositorisch besonders anspruchsvoll erwies sich „Concerto in a-Moll Allegro-Adagio-Allegro“von Johann Sebastian Bach (1685-1750), BWV 593. Nach diesem barocken Meisterwerk folgte aus der Zeit unmittelbar nach der Romantik „Reverie“von J. Lamont Galbraith (18701930).
Mit Malcom Archer, einem britischen Organisten, Komponisten und Chorleiter Jahrgang 1952, kam Marianne Fiseli in der Neuzeit an, als sie sein „Festive Scherzo“spielte, gefolgt von „Toccate 2+3+4“vom Essener Kirchenmusiker Thomas Gabriel, Jahrgang 1957, der eindeutig für moderne Kirchenmusik steht.
Nach der Einlage von Markus Beck mit „Perfect“von Ed Sheeran blieben für Marianne Fiseli noch zwei Werke aus der Zeit der Romantik übrig, zudem zum Abschluss ein barockes Meisterwerk. Die Romantik war vertreten durch den französischen Komponisten und Organisten Théodore Dubois (1837-1924), von dem es „Toccata in G-Dur“zu hören gab sowie durch Théodore Salome (1834-1897), einem weiteren französischen Komponisten und Organisten, dessen Scherzo aus „Duoze Pièces nouvelles“op. 63, Nr. 8 Marianne Fiseli intonierte. Das abschließende barocke Meisterwerk „Praeludium und Fuge in e-Moll“von Nicolaus Bruhns (1665-1697) zeigte den Komponisten der norddeutschen Orgelschule als hochtalentierten und originellen Meister seines Faches.