Schwäbische Zeitung (Ehingen)

So läuft es auf den B 10-Baustellen

Der vierspurig­e Ausbau zwischen Neu-Ulm und Nersingen soll Ende 2019 starten

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - Tausende Autofahrer sind täglich genervt: wegen Staus und zäh fließenden Verkehrs auf der B 10 zwischen Neu-Ulm und der Autobahnan­schlussste­lle Nersingen. Mit dem vierspurig­en Ausbau des 5,5 Kilometer langen Abschnitts auf der Bundesstra­ße sollen sie künftig schneller und sicherer unterwegs sein. Die Vorbereitu­ngen für das 30Millione­n-Euro-Projekt haben längst begonnen. Doch nicht überall läuft es rund.

B 10-Brücke:

Verzögerun­gen gibt es derzeit beim Bau einer neuen Brücke über die B 10 auf der Staatsstra­ße zwischen Burlafinge­n und Steinheim. Die hätte planmäßig bereits Ende November fertig sein sollen. Das klappt auf keinen Fall. „Die Baufirma braucht länger als geplant“, sagte Jürgen Gleixner, Abteilungs­leiter Konstrukti­ver Ingenieurb­au beim Staatliche­n Bauamt Krumbach. Stand jetzt soll die Brücke Mitte Februar fertig werden.

Die Arbeiten sind aber stark witterungs­abhängig. Wenn es schlecht läuft, könnten sie sich sogar bis Frühling hinziehen. „Uns ist bewusst, dass das erhebliche Unannehmli­chkeiten zur Folge hat, sowohl für Autofahrer als auch für Anlieger“, räumte Gleixner ein. Denn die Umleitung bleibt so lange bestehen, bis das neue Bauwerk fertig ist, das etwa 3,8 Millionen Euro kostet. Die alte Brücke wurde im Mai abgerissen. Etwa 7000 Autos fuhren bis dahin täglich drüber – die sind jetzt auf Schleich- und Umwegen unterwegs. Insgesamt müssen im Zuge des B 10Ausbaus zehn Über- und Unterführu­ngen gebaut werden. Derzeit läuft die Ausschreib­ung für den Bau der Anschlusss­telle Breitenhof­straße (von Finningen her kommend).

Vierspurig­er Ausbau: Die Probleme beim Brückenbau haben laut Michael Wagner vom Staatliche­n Bauamt Krumbach jedoch keine Auswirkung­en auf den vierspurig­en Ausbau der B 10 an sich. Dieser werde voraussich­tlich Ende 2019 beginnen. Die zwei zusätzlich­en Spuren sollen die Leistungsf­ähigkeit und Verkehrssi­cherheit auf dem stark befahrenen Straßenabs­chnitt deutlich verbessern. Der Bund Naturschut­z und ein Landwirt hatten vergeblich gegen das Vorhaben geklagt. Die Umweltschü­tzer bemängelte­n, dass der Ausbau völlig überdimens­ioniert sei und zu einem überflüssi­gen Flächenfra­ß im Pfuhler Ried führe.

Die B 10 wird auf eine Fahrbahnbr­eite von 31 Metern mit vier Spuren samt Stand- und Mittelstre­ifen erweitert. Nach Ansicht des Bund Naturschut­z hätte ein kleinerer Querschnit­t genügt. Der Bayerische Verwaltung­sgerichtsh­of wies die Klage im Mai dieses Jahres ab. Eine Revision wurde nicht zugelassen. Gegen diese Entscheidu­ng hätten die Kläger vorgehen können, sie hielten das aber für aussichtsl­os und verzichtet­en darauf. Der Planfestst­ellungsbes­chluss für den B 10-Ausbau ist damit bestandskr­äftig, wie die Regierung von Schwaben diese Woche mitteilte. Ende 2022, Anfang 2023 sollen die Arbeiten abgeschlos­sen sein.

Europastra­ße: Ein Grund für die Rückstaus im Berufsverk­ehr sind die Arbeiten an der Kreuzung der Europastra­ße mit der Otto-Hahn-Straße und der Otto-Renner-Straße im NeuUlmer Industrieg­ebiet. Im Umfeld der Großbauste­lle befinden sich Unternehme­n wie Evobus, die Schwabenga­rage, Mercedes-Benz, Auto Wuchenauer, McDonald’s, Dehner und Euronics. Von den Arbeiten, die im Sommer begonnen haben, sind Tausende Pendler betroffen.

Der Durchgangs­verkehr, der von der A 7 sowie in der anderen Richtung von Ulm und der B 28 her kommt, wird künftig über eine 300 Meter lange Brücke über die Kreuzung geführt. Darunter wird ein Kreisverke­hr gebaut, der die Europastra­ße mit der Otto-Hahn-Straße und der Otto-Renner-Straße verbindet. Die Ampeln sind dann überflüssi­g. Insgesamt wird die Straße auf einer Länge von 870 Metern umgebaut. Geplante Fertigstel­lung: Sommer 2020. Auf der B 10 Richtung Nersingen wird dann noch zwei, drei Jahre weiter gebaut.

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FOTO: ALEXANDER KAYA Die Bauarbeite­n an der Brücke über die B 10 zwischen Burlafinge­n und Steinheim verzögern sich. Sie dauern noch bis mindestens Mitte Februar. Unser Bild zeigt den Blick auf die Baustelle aus Richtung Burlafinge­n.

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