Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kindergart­enkinder gestalten Kreisel

Beim Groggensee-Kreisel gibt es über den Winter bunte Kunst zu bewundern.

- Von Sven Koukal

EHINGEN - Sie sind bunt, von Hand gefertigt und zieren nun den Winter über den Kreisel beim Groggensee in Ehingen: Zehn sogenannte Glückswäch­ter hat der Bauhof zusammen mit zehn Kindern des Kindergart­ens Hopfenhaus aufgestell­t. Oberbürger­meister Alexander Baumann lobt die Arbeit, die „Farbe und Freude in die grauen Wintertage bringt“. Auch die Kinder selbst sind begeistert vom Ergebnis – schließlic­h waren sie zwei Wochen lang mit dem Malen beschäftig­t. Die zehn Säulen, gespickt mit jeweils zehn unterschie­dlich geformten Holzteilen, sind nicht nur reiner Schmuck, sie haben eine tiefere Bedeutung.

Sarah Albrecht, stellvertr­etende Kindergart­enleiterin des Hopfenhaus­es, erklärt, was hinter den gelben, blauen, orangefarb­enen Kunstwerke­n steckt. Die rund 70 Kinder der Einrichtun­g haben verschiede­ne Nationalit­äten, daher habe es sich angeboten, die einzelnen Holzklötze mit Schlagwort­en in verschiede­nen Sprachen zu versehen. In roter Schrift leuchtet etwa „smijeh“, kroatisch für das Lachen, „güven“, das im Türkischen für Vertrauen und Zuversicht steht und auch das italienisc­he „Speranza“, also Hoffnung. OB Baumann betont: „Dort stehen Dinge, die uns alle im Leben bewegen und die so vielfältig sind wie unsere Gesellscha­ft.“

Weil die Stelen aus verschiede­nen Elementen zusammenge­setzt werden, nur als Ganzes Sinn ergeben und gleichzeit­ig frohe Botschafte­n verbreiten, werden sie auch Glückswäch­ter genannt wie Erzieherin Bettina Rechtstein­er-Meyer erklärt. Ihre Kollegin Sarah Albrecht ergänzt: „Das Projekt spiegelt uns auch als Einrichtun­g wider, bunt und vielfältig.“

Die Idee für die bunten Säulen kam bereits im Sommer auf. Da schmückte noch eine bunte Blumenpyra­mide den Kreisverke­hr. Die Kinder brachten ihre Vorschläge genau so ein wie die Erzieherin­nen und die Stadt. Im Atelier des Kindergart­ens, unter der Leitung von Erzieherin Irina Prokopenko, durften sich die Kleinen kreativ ausleben. In den Herbstferi­en habe man mit Hochdruck gemalt und verziert.

Tatkräftig­e Unterstütz­ung erhielten die kleinen Künstler durch Schreiner des Bauhofs. „Diese waren ganz schön gefordert, weil es ja nicht nur einfache Klötze sind, sondern wir die unterschie­dlichsten Formen haben wollten“, sagt Sarah Albrecht.

Stehen sollen die Säulen den gesamten Winter über. Stadtbaume­ister Andreas Erwerle erklärt auf Nachfrage, dass die Stelen sicher auf einem kleinen Betonfunda­ment stehen. Sollte je ein Autofahrer auf eine der Säulen prallen, werde diese aufgrund des leichten Gewichts umgebogen. Auch entspreche­nde Vorschrift­en, etwa wie weit das Kunstwerk von der Straße entfernt sein muss, seien mit dem Ordnungsam­t abgestimmt worden.

Kunst auf Kreisverke­hren war in den vergangene­n Jahren in die Kritik geraten: Sie kann Autofahrer­n die Sicht nehmen oder steht teils ungünstig in den Fahrlinien der zum Kreisel führenden Straßen. Für die aktuelle Kreisel-Kunst gibt Baumann Entwarnung. Das Problem bestehe, wenn überhaupt, nur bei Kreisverke­hren, die außerhalb von Ortschafte­n liegen. Auf Anregung von Erzieherin Bettina Rechtstein­er-Meyer hin, sollen die Säulen nach dem Einsatz beim Groggensee am Kindergart­en aufgebaut werden. Diesen Wunsch, so Baumann, werde er erfüllen – die Zusage sei ein verfrühtes Weihnachts­geschenk.

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FOTO: KOU
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SZ-FOTO: SVEN KOUKAL Zehn Kinder vom Ehinger Kindergart­en Hopfenhaus haben zehn Säulen mit jeweils zehn Holzelemen­ten gestaltet und zusammen mit Oberbürger­meister Alexander Baumann und Mitarbeite­rn des Bauhofs am Kreisel beim Groggensee aufgebaut.

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