Wer darf im Flieger am Notausgang sitzen?
Im Flugzeug sind die Sitze am Notausgang vor allem bei Langstrecken beliebt: Sie bieten deutlich mehr Beinfreiheit als die häufig doch sehr engen Sitzreihen der meisten Economy-Klassen. Auf die Passagiere kommt im Fall einer Notlandung aber eine besondere Verantwortung zu: Sie müssen im Zweifel die Türen öffnen und sich schnell mit dem Bordpersonal verständigen. Deshalb darf nicht jeder am Notausgang sitzen. es gelten ganz bestimmte Regeln.
Bei der Lufthansa muss der Fluggast mindestens 16 Jahre alt sein und die Anweisungen des Bordpersonals verstehen, also Deutsch oder Englisch sprechen. Er darf nicht mit einem Haustier reisen. Besonders wichtig: Wer körperlich eingeschränkt ist oder mit jemandem reist, der – wie zum Beispiel ein Kind – seinerseits Hilfe benötigt, darf nicht am Notausgang sitzen. Wer bei Lufthansa einen Sitz in der „exit row“bucht, muss bestätigen, dass er diese Voraussetzungen erfüllt. „Sie können zwar falsche Angaben machen, aber dann ist es den Flugbegleitern vorbehalten, Ihnen einen anderen Platz zuzuweisen“, erklärt Sandra Kraft, Sprecherin von Lufthansa.
Bei anderen Fluggesellschaften gelten ähnliche Bedingungen. Die niederländische KLM erklärt, Passagiere müssten im Ernstfall der Crew assistieren können. Dafür sind die nötige Stärke, Geschicklichkeit und Mobilität gefragt. Der Fluggast darf keine Medikamente nehmen, die diese Fertigkeiten einschränken.
Wer als Deutscher mit British Airways verreist und am Notausgang sitzen möchte, muss Anweisungen auf Englisch verstehen. Und er muss bis 48 Stunden vor Abflug die Fluggesellschaft informieren, wenn sich nach der Buchung eines Notausgangsitzes etwas an seiner Gesundheit ändert, sodass er die Sicherheitsvoraussetzungen nicht mehr erfüllt. (dpa)