Drückjagd nimmt Schwarzwild ins Visier
Landratsamt übernimmt im Revier bei Ennahofen die Initiative
ENNAHOFEN (somm) - Zehn Wildschweine, zwei Füchse und ein Reh wurden bei der Treibjagd im Jagdrevier Ennahofen geschossen. Dies ist nur ein Teil des Jagdergebnisses der revierübergreifenden Treibjagd, die am Freitag auf Initiative des Landratsamtes stattfand, und an der sich heuer Jagdpächter Robert Biesinger aus Altsteußlingen mit seinem Jagdrevier beteiligte.
Der Fokus des Landratsamtes lag auf dem Schwarzwild, um einer drohenden Ausbreitung der afrikanischen Schweinepest vorzubeugen, die in Osteuropa aufgetreten ist. „Sie ist aber nicht bei uns“, betonten die Jäger. Robert Biesinger mobilisierte mit seinem Begeher, ein Synonym für Unterpächter, Erich Baier aus Eggingen, zirka 30 Jäger. 20 Treiber in Leuchtwesten und mit Stöcken ausgestatteten scheuchten in vier Gruppen das Wild auf und trieben es den Schützen vors Gewehr, damit diese die Tiere waidmännisch per Blattschuss erlegen konnten. „Es war eine waidmännische Treibjagd“, ist dem Jagdpächter ganz wichtig, festzustellen. Dem Jagdhornklängen für „Sau tot“, „Reh tot“und „Fuchs tot“folgte die Auszeichnung der erfolgreichen Schützen. Ein Keiler, eine Bache und sechs Überläufer wurden auf die mit Tannenzweigen belegte Strecke, Herkunft für das Sprichwort „Zur Strecke bringen“, der Größe nach aufgereiht.
Nach zwei erlegten Sauen wurde länger gesucht, weil die Tiere trotz erfolgreichem Schuss bei 60 Stundenkilometern Geschwindigkeit wieder aus dem Sichtfeld des Schützen verschwinden können. Zum Vergleich: Bei Biesingers interner Treibjagd 2017 waren drei Sauen und fünf Rehe abgeschossen worden. Feinschmecker werden sich freuen. Nach der Kontrolle durch den Tierarzt und dessen Freigabe wird das Fleisch in den Biosphärengaststätten der Region auf den Speiseplan kommen, erklärte Jäger Robert Biesinger. Mehr als zehn Jagdreviere beteiligten sich am Freitag an der übergreifenden Treibjagd. Treiber bei Ennahofen stellten fest, dass einmal ein Wildschwein aus dem angrenzenden Hegering „Oberes Schmiechtal“in ihr Gebiet gelaufen sein musste.