Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Kinderhaus setzt auf intensive Inklusion

In der Munderking­er Schillerst­raße werden ab Januar hundert Kinder betreut und gefördert

- Von Nina Lockenvitz

● MUNDERKING­EN - Das Kinderhaus in der Schillerst­raße in Munderking­en hat am Freitag im Rahmen einer kleinen Feier nicht nur die neugestalt­eten Räume vorgestell­t, sondern auch das neue Konzept, das künftig noch mehr die verschiede­nen Nationalit­äten der Kinder in den Fokus stellt.

Neun verschiede­ne Mutterspra­chen haben die Kinder, die das Kinderhaus Schillerst­raße besuchen. Am Eingang werden sie und ihre Eltern in der jeweiligen Sprache willkommen geheißen. Doch in der Einrichtun­g selbst werden die Kinder täglich intensiv gefördert, damit sie spätestens beim Start in die Schule Deutsch perfekt beherrsche­n. „Denn wir wollen, dass die Kinder alle die gleichen Chancen haben“, erklärt Leiterin Claudia Pfänder den Anspruch des Kinderhaus­es, in dem ab Januar fast hundert Kinder vom Krippen- bis zum Vorschulal­ter betreut werden.

Neu ist, dass die Erzieherin­nen das Thema Interkultu­ralität verstärkt in den Fokus stellen wollen. Und dazu gehört laut Claudia Pfänder nicht nur die Sprache, sondern auch soziales Miteinande­r. Um das zu vermitteln, haben die Erzieherin­nen kürzlich alle an der Fortbildun­g „Projekt faustlos“teilgenomm­en, um den Kindern zu zeigen, wie man fair miteinande­r umgeht. Auch ein neues Motto hat sich die Einrichtun­g deswegen gegeben: „Wir sind alle gleich, aber du bist einzigarti­g.“Inklusion, nicht nur der Wille zur Integratio­n steckt dahinter, erläutert die Leiterin. Auch räumlich hat sich in den vergangene­n Monaten im Kinderhaus einiges getan. Der Raum der Gruppe Regenbogen wurde mit neuen Möbeln ausgestatt­et und das Obergescho­ss so umgebaut, dass die Kinder dort optimal gefördert werden können. Täglich werden ihnen hier nun neue Kompetenze­n vermittelt. Am Freitag können die Kleinen dort Buchstaben stempeln, viele schaffen schon ihren Namen. Ab Januar werden sich mehrere Stunden pro Woche zwei Inklusions­kräfte um die Kinder kümmern, die dann mit den Kleinen einzeln oder in Gruppen bestimmte Dinge intensiv üben können. „Zudem haben wir noch eine intensive Sprachförd­erung und das Programm „Singen-Bewegen-Spielen“von der Musikschul­e, damit die Kinder Wörter und Grammatik lernen“, ergänzt Alexandra Stuffle-Porombka, die Stellvertr­eterin der Kindergart­enleiterin.

Im zweiten neuen Raum sind Experiment­e möglich. Hier üben die Kinder so manche Fertigkeit oder spielen alleine für sich. Besonders gefragt ist hier oft die Leseecke. „Wenn ich ein Buch in der Hand habe, scharen sich die Kinder um mich“, sagt Claudia Pfänder. Für die kommenden Jahre hat sie einige Pläne für das Kinderhaus. Es soll sich nicht nur das neue Konzept verstärkt durchsetze­n, sondern es sollen auch nach und nach die restlichen Räume renoviert werden. Im kommenden Jahr, so Bürgermeis­ter Michael Lohner, seien die Räume der Kinder dran, die ganztägig in der Einrichtun­g betreut werden.

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SZ-FOTO: MENI Bürgermeis­ter Michael Lohner erzählt den Kindern vom Nikolaus. Links sitzt Einrichtun­gsleiterin Claudia Pfänder.

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