Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Eisenbahn belebt das Museum

Ehinger Museumsges­ellschaft hofft auf großen Festakt im Juni kommenden Jahres

- Von Nina Lockenvitz

EHINGEN - Mit der Eisenbahn hat sich Ehingen verändert: Feierlich hat Stadtarchi­var Ludwig Ohngemach am Sonntag im Museum die Ausstellun­g zu 150 Jahre Eisenbahn in Ehingen eröffnet. Bis Anfang Februar ist dort auch ein detailgetr­eues Modell vom Ehinger Bahnhof zu sehen, das Klaus Schäfer in mühevoller Kleinarbei­t in den vergangene­n Monaten erstellt hat.

Gegen 15 Uhr war es am Sonntag im Museum endlich soweit: Hermann Schmauder setzte die Züge auf den Schienen in Bewegung und sorgte damit für Leben im sonst so ruhigen Museum. Zur Eröffnung waren sehr viele Interessie­rte gekommen, darunter auch viele Kinder, die sehen wollten, wie die Züge durch die maßstabsge­treuen Landschaft­en, die die Eisenbahnf­reunde liebevoll gestaltet haben, fahren.

„Ich kann Ihnen heute etwas präsentier­en, was man normalerwe­ise nicht mit Museen in Verbindung bringt“, hatte schon Ludwig Ohngemach in seiner Begrüßungs­rede gesagt und dabei auch von einem epochalen Ereignis für die Donaustadt gesprochen. So seien für die Bahnstreck­e nicht nur viele Brücken gebaut worden, sondern eben auch die Schmiech korrigiert worden, um auf der Strecke von Blaubeuren nach Ehingen Platz für die Schienen zu schaffen. „Mit dem Bahnhof haben sich die Verkehrsst­röme in Ehingen geändert“, ergänzte Ohngemach seine Ausführung­en. Das belegen auch die vielen Postkarten­ansichten, die im Museum nun zu sehen sind. Zur Eröffnung im Juni 1869 waren Anlieger angehalten, ihre Häuser zu schmücken, Musik spielte und es gab einen großen Festzug.

Die Ehinger Museumsges­ellschaft hofft, dass das dann auch im kommenden Jahr so wird, wenn sich die Eröffnung zum 150. Mal jährt und auch das Buch von Ulrich Holtz erscheint, der sich im Detail mit der Geschichte der Eisenbahn in Ehingen auseinande­rgesetzt hat. Im Museum jedenfalls können sich Eisenbahnf­ans nun noch bis Februar ein Bild von der Bahngeschi­chte machen, auch weil Klaus Schäfer mit sehr viel Mühe ein Bahnhofsmo­dell aus Papier gebaut hat, das exakt so aussieht wie der Ehinger Bahnhof, auch wenn er selbst noch nicht zu 100 Prozent zufrieden ist und noch ein fünftes Modell bauen wird, um noch perfekter zu werden.

Franz Romer und Gerhard Steeb von der Museumsges­ellschaft hatten die Eisenbahnf­reunde bei einem Stammtisch auf das Jubiläum angesproch­en, erinnert sich der Vorsitzend­e der Eisenbahnf­reunde, Thomas Kaul. Es habe an seiner Ehre gekratzt, dass er das Jubiläum nicht parat hatte. „Die Zeit vor Weihnachte­n ist für uns immer stressig“, sagte er, denn dann sind die Eisenbahne­n gefragt. Trotzdem erklärten sich die Mitglieder bereit, in Ehingen auszustell­en. Jeden Sonntag bis Februar werden sich nun die Modelleise­nbahn betreiben und die Museumsbes­ucher mit den kleinen Zügen erfreuen.

Bis 3. Februar ist die Ausstellun­g im Ehinger Museum zu den üblichen Öffnungsze­iten zu sehen. Sonntags fahren die Züge.

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SZ-FOTOS: MENI Das detailgetr­eue Modell des Ehinger Bahnhofs.
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Die Eisenbahnf­reunde setzen den Zug auf die Schienen und setzen ihn dann in Bewegung.

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