Buch über die „Wunderwelt Biosphäre“
Naturschützer Günter Künkele war abseits der stark begangenen Routen unterwegs
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MÜNSINGEN - Der engagierte Naturschützer und Naturfotograf Günter Künkele aus dem Bad Uracher Teilort Hängen hat im Herbst ein viertes Buch in der Reihe „Europäische Juwelen“herausgebracht. Nach „Truppenübungsplatz Münsingen“, „Hutelandschaft Münsinger Hardt“und „Felsen der Schwäbischen Alb“lautet der Untertitel nun „Geschichte und Natur im UNESCO Biosphärenreservat Schwäbische Alb“. Im neuen Buch hat ein breites Themenspektrum Platz gefunden: von Naturaufnahmen von Pflanzen und Tieren über erstaunliche Wettererscheinungen bis hin zu geschichtlichen Ereignissen und Erzählungen.
Die Begriffe Biodiversität und Insektensterben sind derzeit überall zu hören. In Günter Künkeles Buch bekommen diese eher abstrakten Worte, bei denen es vor allem um Pflanzen und Insekten, aber auch um andere Wildtiere geht, ein graziles, farbenfrohes und unglaublich vielseitiges Gesicht. Stets mit seiner Kamera ausgestattet streift der Naturliebhaber durch das Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Stellen, an denen so machen Wanderer achtlos vorbeigeht, widmet er große Aufmerksamkeit und entdeckt eine Wunderwelt an Insekten und Pflanzen, die er in seinen Fotos festhält.
Zeit nehmen
Schnell wird in seinen Büchern der Zusammenhang zwischen Insekten und Pflanzen deutlich, viele Spezialisten tummeln sich da im grünen Dschungel etwas abseits der stark begangenen Routen. Doch muss man sich Zeit nehmen, genau hinzuschauen. Und man muss wissen, wen oder was man da vor sich hat. „Nur so weiß man auch, was man schützen und erhalten möchte“, sagt Günter Künkele.
So eröffnet sich dem Leser eine ganz neue Welt, die von Messingeulen, Hornkleeglasflüglern, Weißlingen, aber auch Baumfalken und Uhus, Füchsen, Feldhasen und vielen anderen Mitbewohnern bevölkert ist. Wer weiß schon, dass die Nesselseide die Brennnessel würgt? Dass es eine große Vielfalt an unterschiedlichsten Glasflüglern gibt? Dass die Feldhasen ohne ihre Wildpflanzenapotheke zugrunde gehen?
Einen zweiten Teil seines neuen Buches widmet Künkele der Geschichte von Gruorn und Aglishardt. „Häufig kommen bei meinen Vorträgen Besucher zu mir, die mir ihre Erinnerungen an ihre Kindheit in der Region schildern. Da ist mir wichtig, dass diese Zeitzeugen einen Platz in meinen Büchern bekommen, dass ihre Erfahrungen aufgeschrieben werden und nicht verloren gehen“, erklärt Künkele seine Intention, neben naturkundlichen Juwelen auch geschichtliche Besonderheiten aufzuschreiben.
So ist eine Fahrt von 1922 mit dem Heißluftballon über Gruorn beschrieben, sehr persönliche Erinnerungen einzelner Menschen und die Geschichte samt Wasserversorgung des Hofgutes Aglishardt aufgezeichnet, garniert mit vielen historischen Aufzeichnungen und Aufnahmen aus und rund um das Herzstück des Biosphärengebietes, den ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen.