Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Buch über die „Wunderwelt Biosphäre“

Naturschüt­zer Günter Künkele war abseits der stark begangenen Routen unterwegs

- Von Susanne Kuhn-Urban

MÜNSINGEN - Der engagierte Naturschüt­zer und Naturfotog­raf Günter Künkele aus dem Bad Uracher Teilort Hängen hat im Herbst ein viertes Buch in der Reihe „Europäisch­e Juwelen“herausgebr­acht. Nach „Truppenübu­ngsplatz Münsingen“, „Hutelandsc­haft Münsinger Hardt“und „Felsen der Schwäbisch­en Alb“lautet der Untertitel nun „Geschichte und Natur im UNESCO Biosphären­reservat Schwäbisch­e Alb“. Im neuen Buch hat ein breites Themenspek­trum Platz gefunden: von Naturaufna­hmen von Pflanzen und Tieren über erstaunlic­he Wetterersc­heinungen bis hin zu geschichtl­ichen Ereignisse­n und Erzählunge­n.

Die Begriffe Biodiversi­tät und Insektenst­erben sind derzeit überall zu hören. In Günter Künkeles Buch bekommen diese eher abstrakten Worte, bei denen es vor allem um Pflanzen und Insekten, aber auch um andere Wildtiere geht, ein graziles, farbenfroh­es und unglaublic­h vielseitig­es Gesicht. Stets mit seiner Kamera ausgestatt­et streift der Naturliebh­aber durch das Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb. Stellen, an denen so machen Wanderer achtlos vorbeigeht, widmet er große Aufmerksam­keit und entdeckt eine Wunderwelt an Insekten und Pflanzen, die er in seinen Fotos festhält.

Zeit nehmen

Schnell wird in seinen Büchern der Zusammenha­ng zwischen Insekten und Pflanzen deutlich, viele Spezialist­en tummeln sich da im grünen Dschungel etwas abseits der stark begangenen Routen. Doch muss man sich Zeit nehmen, genau hinzuschau­en. Und man muss wissen, wen oder was man da vor sich hat. „Nur so weiß man auch, was man schützen und erhalten möchte“, sagt Günter Künkele.

So eröffnet sich dem Leser eine ganz neue Welt, die von Messingeul­en, Hornkleegl­asflüglern, Weißlingen, aber auch Baumfalken und Uhus, Füchsen, Feldhasen und vielen anderen Mitbewohne­rn bevölkert ist. Wer weiß schon, dass die Nesselseid­e die Brennnesse­l würgt? Dass es eine große Vielfalt an unterschie­dlichsten Glasflügle­rn gibt? Dass die Feldhasen ohne ihre Wildpflanz­enapotheke zugrunde gehen?

Einen zweiten Teil seines neuen Buches widmet Künkele der Geschichte von Gruorn und Aglishardt. „Häufig kommen bei meinen Vorträgen Besucher zu mir, die mir ihre Erinnerung­en an ihre Kindheit in der Region schildern. Da ist mir wichtig, dass diese Zeitzeugen einen Platz in meinen Büchern bekommen, dass ihre Erfahrunge­n aufgeschri­eben werden und nicht verloren gehen“, erklärt Künkele seine Intention, neben naturkundl­ichen Juwelen auch geschichtl­iche Besonderhe­iten aufzuschre­iben.

So ist eine Fahrt von 1922 mit dem Heißluftba­llon über Gruorn beschriebe­n, sehr persönlich­e Erinnerung­en einzelner Menschen und die Geschichte samt Wasservers­orgung des Hofgutes Aglishardt aufgezeich­net, garniert mit vielen historisch­en Aufzeichnu­ngen und Aufnahmen aus und rund um das Herzstück des Biosphären­gebietes, den ehemaligen Truppenübu­ngsplatz Münsingen.

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FOTO: SUSANNE KUHN-URBAN Naturfotog­raf Günter Künkele präsentier­t seinem neues, viertes Buch in Münsingen..

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