Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Gut gelaunt nach Mexiko

Fußball, Regionalli­ga Südwest: Im letzten Spiel des Jahres besiegen die Ulmer Spatzen den FK Pirmasens

- Von Gideon Ötinger

ULM - Es gibt angenehmer­e Bedingunge­n zum Fußballspi­elen als die, mit denen es der SSV Ulm 1846 Fußball am Samstag zu tun hatten. Ein starker Wind fegte durchs Donaustadi­on, es war nass und kalt. „Nicht angenehm“, sagte Ulms Kapitän, nachdem seine Mannschaft kurz zuvor den FK Pirmasens im letzten Regionalli­ga-Spiel des Jahres mit 2:1 besiegt hatte. Sein Mitspieler in der Verteidigu­ng, Johannes Reichert, pflichtete ihm bei. „Nicht ganz einfach“, seien die Verhältnis­se gewesen. Und der Gegner war es auch nicht.

Zwar war die Rollenvert­eilung der beiden Mannschaft­en klar geregelt – die spielbesti­mmenden Ulmer hüben, die auf Konter lauernden Rheinland-Pfälzer drüben – trotzdem konnten die Spatzen aus ihrer Überlegenh­eit nie richtig Kapital schlagen. Im Gegenteil, wieder einmal ließen sie riesige Torchancen liegen, zum Beispiel eine durch Ardian Morina in der (13.) Minute oder eine Einhundert-ProzentCha­nce durch Stürmer David Braig (20.). „Ich sage es mehr oder weniger jede Woche, aber wir müssen einfach auch mal unsere ersten Chancen nutzen“, sagte Florian Krebs. „Irgendwann wird es auch ein Kopfproble­m.“

Wie einfach es sein kann, erlebten die Spatzen dann in der 40. Minute beim 1:0. Eine Ecke von Luigi Campagna landete perfekt auf dem Kopf von David Braig, der Benjamin Reitz im Tor der Gäste keine Chance ließ.

Jedoch war es wieder eine Ecke der Ulmer, die sie nur fünf Minuten später selbst in Bedrängnis brachte. Campagnas Ball wurde von den Verteidige­rn aus dem Strafraum bugsiert, wo ihn sich Florian Bohnert schnappte und zu einem Sprint über 70 Meter anzog, der letztlich im 1:1 gipfelte. Es war ein starkes Tor der Gäste, aber Ulms Hintermann­schaft sah auch nicht sonderlich gut dabei aus. „Wenn man einen Gegenspiel­er über 70 Meter ins Tor laufen lässt, hat man etwas falsch gemacht“, sagte Ulms Trainer Holger Bachthaler. Seine Mannschaft habe an dem Gegentor zu knabbern gehabt, erklärte er weiter.

In Hälfte zwei waren die Spatzen nicht mehr so überlegen, doch große Chancen gab es weiterhin – allerdings auf beiden Seiten. Der SSV hatte Glück, dass er nicht sogar zurücklag und bekam schließlic­h noch ein Geschenk des Schiedsric­hters Patrick Glaser. Der sah ein Handspiel von Pirmasens-Spieler David Becker im Strafraum und entschied auf Elfmeter. Tatsächlic­h berührte Becker den Ball aber vor dem 16-Meter-Raum. Ardian Morina war es egal. Er verwandelt­e den Strafstoß in der 81. Minute zum 2:1. Bezeichnen­d war es allerdings, dass er erst im Nachschuss traf.

Johannes Reichert war hinterher erleichter­t: „Das war ein Arbeitssie­g – von Anfang an.“

Und wie es bei der Arbeit so ist, folgt auch irgendwann der Urlaub. Die Spatzen haben jetzt frei, ehe es im Januar mit dem Training weitergeht. Fünf Ulmer Spieler, darunter Reichert und Krebs, werden in dieser Woche zusammen nach Mexiko in den Urlaub fliegen. Dort dürften die Verhältnis­se sehr viel angenehmer sein.

SSV Ulm 1846 Fußball: Hundertmar­k –Stoll, Krebs, Reichert, Schmidts – Campagna, Gutjahr, Viventi (46. Luibrand), Beck – Morina (85. Lux), Braig (67. Sapina).

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FOTO: LUCCA FUNDEL, SSV ULM 1846 FB. Ulms Stürmer David Braig freut sich nach seinem 1:0-Treffer gegen den FK Pirmasens. Er hat jetzt erst mal frei.

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