Investitionen in Baugrund und Internet
Emerkingen blickt gutem Haushaltsjahr entgegen – Keine neuen Schulden geplant
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EMERKINGEN - Mit dem Glasfaserinternetausbau und dem Erwerb von neuem Baugrund stehen in Emerkingen im kommenden Jahr kostspielige Investitionen an. Dennoch sieht die Gemeinde einem guten Haushaltsjahr entgegen. Den entsprechenden Planentwurf hat der Gemeinderat am Montag vorberaten. Verabschiedet werden soll der Haushaltsplan dann Ende Januar.
Das Haushaltsvolumen der Gemeinde Emerkingen wird im kommenden Jahr steigen. Sowohl im Verwaltungsals auch Vermögenshaushalt sind Steigerungen vorgesehen. Das Gesamtvolumen wird demnach bei rund 3,4 Millionen Euro liegen und damit 781 000 Euro über dem des aktuellen Jahres. Der Vermögenshaushalt verdoppelt sich demnach sogar beinahe auf eine Million Euro. Der laufende Betrieb hingegen wird bei rund 2,4 Millionen Euro liegen, berichtet Markus Mussotter, Geschäftsführer der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen.
Bei einer Klausurtagung hatte sich der Emerkinger Gemeinderat über die Projekte der Zukunft ausgetauscht. „Dabei ging es nicht nur um die Aufgaben für das kommende Jahr, sondern für die nächsten Jahre“, erklärte Bürgermeister Paul Burger. Mussotter hat versucht, alle Wünsche in den Haushaltsplan einzuarbeiten. „Oberstes Ziel ist es, eine positive Netto-Investitionsrate, also einen Überschuss im Verwaltungshaushalt, zu erwirtschaften“, so der VG-Finanzfachmann. Dieses Ziel werde 2019 wohl erreicht, eingeplant ist ein Plus von 14 000 Euro und auch das laufende Jahr scheint sich besser entwickelt zu haben, als gedacht, so Mussotter. Denn 2018 hatte man mit einer negativen Netto-Investitionsrate von 100 000 Euro gerechnet.
Das bessere Ergebnis soll 2019 durch eine Anpassung des Planansatzes bei der Gewerbesteuer erreicht werden. In den vergangenen Jahren hatte die Gemeinde hier deutlich defensiver gerechnet und meist erheblich höhere Ergebnisse erzielt. „Jetzt brauchen wir den Ansatz, um den Haushalt auszugleichen“, betonte Markus Mussotter. Eingeplant sind Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 920 000 Euro. Im aktuellen Jahr sind 550 000 Euro vorgesehen. „Das Rechnungsergebnis von 2017 weist aber sogar Gewerbesteuereinnahmen von 1,1 Millionen Euro auf“, so der VG-Geschäftsführer.
Vor allem der Breitband-Internetausbau wird Emerkingen im kommenden und in den folgenden Jahren beschäftigen. Für den Anschluss des Gewerbegebietes sollen rund 82 000 Euro nachfinanziert werden. Ein Haushaltsrest aus dem Jahr 2017 in Höhe von 109 000 Euro steht noch zur Verfügung. Hinzu kommen für den Anschluss des „Point of Present“an die Backboneleitung 210 000 Euro, für den interkommunalen Glasfasereinzug 112 000 Euro und 15 000 für die Mitverlegung in der Hundersinger Straße. Den geplanten Ausgaben stehen Zuschüsse in Höhe von 237 500 Euro gegenüber. Zudem will Emerkingen 500 000 Euro in Bauerwartungsland investieren. Für 36 000 Euro sollen die Toiletten im Kindergarten erweitert werden.
Trotz enormer Investitionen sollen im kommenden Jahr erneut keine neuen Schulden gemacht werden. Nach einer ordentlichen Tilgung von 39 000 Euro wird der Schuldenstand der Gemeinde Ende 2019 bei 323 688 Euro liegen, was bei 845 Einwohnern einer Pro-Kopf-Verschuldung von 383 Euro entspricht. Um den Haushalt auszugleichen, ist außerdem geplant, 523 000 Euro aus den Rücklagen zu entnehmen.