Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Seit 50 Jahren gibt es den politische­n Frühschopp­en bei Kolping

Der CDU-Landtagsab­geordnete Manuel Hagel spricht von christlich­en Werten in der Politik

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EHINGEN (kö) - Seit 50 Jahren organisier­t Hans Aierstok – Urgestein der CDU und der Kolpingfam­ilie – den politische­n Frühschopp­en nach Neujahr. Dieses Jahr hat er den Landtagsab­geordneten seiner Partei, Manuel Hagel, als Redner eingeladen. Rund 70 Parteifreu­nde, darunter viele JU-Mitglieder aber nur eine Handvoll Frauen, waren ins Kolpinghau­s gekommen.

„Parteien müssen ihre Unterschie­de erkennbar machen. Das C muss bei uns ausgeprägt sein. Eine Politik ohne Werte ist wertlos“, sagte Hagel in seiner von Zitaten reich gespickten Rede. Der Entwicklun­g des Einzelnen Raum zu geben, damit sich dieser persönlich entfalten kann, sei das Ziel der CDU-Politik, so Hagel. „Jugendlich­e müssen über digitale Kenntnisse verfügen. Breitband wird es in Ehingen an jeder Milchkanne geben, das ist unser Verspreche­n. Wo kein Breitband ist, werden Unternehme­n abwandern oder gar nicht erst kommen“, warnte der Landtagsab­geordnete. Der Businesspa­rk mit 50 Unternehme­n mit 600 Beschäftig­ten solle Ansporn für die Zukunft sein, Gewerbeflä­che müsse angeboten werden, ebenso Wohnraum und Bauplätze für Familien, sagte Hagel. „Ehingen und seine Teilorte dürfen keine Einwohner verlieren, weil es keine Bauplätze gibt. Ich bin zum Kampf mit dem Regierungs­präsidium bereit, die uns Flächenfra­ß vorwerfen. Innenentwi­cklung und Außenentwi­cklung ist uns wichtig“, versichert­e Hagel unter dem Beifall seiner Parteifreu­nde. Anbindung der Teilorte durch Personenna­hverkehr, aber auch durch vernünftig­e Straßen müsse man in Einklang bringen, so Hagel. „Die Welt muss schnell nach Ehingen kommen und die Ehinger schnell heraus“, forderte er.

Max Leicht aus Berkach bemängelte den Durchgangs­verkehr im Peter und Paul Weg sowie in der Allmending­er Straße, „ein verkehrsbe­ruhigter Bereich wäre hier notwendig“, sagte Leicht. Hagel gab zu, dass der Verkehr in Berkach ein Thema sei, das die CDU umtreibe, Liebherr habe seine Mitarbeite­r angewiesen, den neuen Parkplatz nicht über diesen Weg anzufahren, sonst verlieren sie ihre Parkberech­tigung, so Hagel. Er versprach eine Verkehrssc­hau und ein Vorortterm­in mit den Kandidaten für die Kommunalwa­hlen in Berkach. Im Übrigen würde sich Heinz Wiese liebevoll um das Thema Berkach in der Fraktion kümmern. Karl Schöttle sprach von Altersarmu­t durch zu niedrige Renten. Hagel erwiderte, dass sich die Partei vor Themen wie geringer Entlohnung in sozialen Berufen und daraus folgenden niedrigen Renten nicht wegducken dürfe. Zuwächse beim Einkommen würden durch hohe Miet- und Energiekos­ten aufgefress­en. „Kostenstab­ile Energiepre­ise und bezahlbare­r Wohnraum sind unser Auftrag“, sagte Hagel. Heinz Wiese schlug vor, die kalte Progressio­n abzufedern und der Altersarmu­t durch Eigenvorso­rge zu begegnen. Gesetzlich­e Rente, Betriebsre­nte und eigene Kapitalren­te seine, so Wiese, die drei Säulen des Alterseink­ommens. „Die beste Altersvors­orge sind die eigenen vier Wände“, betonte Wiese. Aber wie die sich jemand mit geringem Einkommen schaffen kann, sagte er nicht.

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SZ-FOTO: KÖ Manuel Hagel (l.) und Hans Aierstok.

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