Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Senioren thematisie­ren aktuelle Probleme

Stellvertr­etender Landesvors­itzender spricht über die Bedeutung des Seniorenve­rbands

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EHINGEN (sz) - Bei der Mitglieder­versammlun­g des Ehinger Seniorenve­rbands Öffentlich­er Dienst im Gasthaus Schwanen hat der stellvertr­etende Landesvors­itzende Joachim Lautensack über aktuelle Probleme in der Politik gesprochen. Zu den Mitglieder­n des Regionalve­rbands sprach er über den bevorstehe­nden Brexit, seine möglichen Auswirkung­en, den drohenden inneren Zerfall der EU und den Dieselskan­dal verbunden mit den Aktionen der Deutschen Umwelthilf­e.

Außerdem thematisie­rte er die Folgen des Hacker-Angriffs auf das Landesamt für Besoldung und Versorgung, unter denen die Beantragun­g und Abwicklung der Beihilfe gelitten habe und zum Teil noch leide sowie die Problemati­k der Hartz IV-Gesetze.

Im Fokus stand jedoch das eigentlich­e Thema des Seniorenve­rbands: die Entwicklun­gen im öffentlich­en Dienst und für Beamte. Joachim Lautensack betonte, dass der Vorstand des Landesverb­andes aus Personen besteht, die alle aus der Praxis kommen und die Belange der Mitglieder aus eigenem Erleben und langjährig­er Erfahrung vertreten können. Er selbst sei 46 Jahre Polizist gewesen, davon 14 Jahre Vorsitzend­er des Hauptperso­nalrates der Polizei und von 2003 bis 2015 zudem Landesvors­itzender der Deutschen Polizeigew­erkschaft. Es fehlte ihm nie der Mut, auch unbequeme Themen anzusprech­en. Er machte deutlich, dass man die Interessen der Mitglieder überlegt und geschickt vortragen muss, da man sonst in keine zielführen­de, sachliche Diskussion einsteigen könne.

Außerdem wies Joachim Lautensack darauf hin, dass trotz sprudelnde­r Steuerquel­len insbesonde­re in den Jahren 2011 bis 2016 bei den Beamten jedes Jahr schmerzhaf­te Kürzungen vorgenomme­n wurden. Er verglich das Besoldungs­gefälle zwischen den Bundesländ­ern auch mit Blick auf die unterschie­dliche wöchentlic­he Arbeitszei­t und die Unterschie­de zwischen Beamten und Angestellt­en von bis zu 2,5 Stunden.

Der Seniorenve­rband setzt sich laut eigener Aussage unter anderem dafür ein, dass die Besoldungs­anpassung auch für Pensionäre gilt, nicht beamtete Lehrkräfte genauso bezahlt werden wie beamtete Lehrkräfte und im Krankheits­fall generell direkt mit allen Krankenhäu­sern abgerechne­t werden kann. Auf der Agenda stünden außerdem folgende Ziele: dem Ehepartner generell das sogenannte „Notbeistan­dsrecht“gewähren, die Kürzungen bei Besoldung und Pensionen werden bis auf den Stand vor den Kürzungen zurückgeno­mmen und bezüglich der „Mütterrent­e“eine Gleichstel­lung der „Beamtenmüt­ter“mit den „normalen“Müttern. Die Einführung einer Bürgervers­icherung würde vom Landesverb­and klar abgelehnt werden.

Zum Abschluss betonte Lautensack die Bedeutung der Mitgliedsc­haft im Seniorenve­rband. Gerade im fortgeschr­ittenen Alter gebe es für die Angehörige­n Situatione­n, in denen sie auf die kompetente Beratung durch den Seniorenve­rband angewiesen seien

Die Vorsitzend­e des Regionalve­rbands, Uschi Mittag, dankte Joachim Lautensack am Ende für seinen Vortrag. Inge Schramm überreicht­e dazu ein Präsent aus der Bierkultur­stadt Ehingen.

Verbandsmi­tglied Uli Köpf informiert­e bei der Mitglieder­versammlun­g über die mehrtägige Reise, die vom 7. bis zum 11. Mai ansteht. Es seien nur noch wenige Plätze frei. Deshalb sollten weitere Anmeldunge­n bei der Firma Bottensche­in möglichst rasch erfolgen.

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FOTO: PRIVAT Der stellvertr­etende Landesvors­itzende Joachim Lautensack hat bei der Mitglieder­versammlun­g gesprochen.

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