Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Biosphäre kommt ins Klassenzim­mer

Lehrer, Eltern und Fachleute sammeln Ideen für Zertifizie­rung der Grundschul­e Schmiechen

- Von Elisabeth Sommer

SCHMIECHEN - Schmiechen­s Grundschul­e soll Biosphären­schule werden. Ein erster Schritt zur Zertifizie­rung ist nun mit einem Workshop getan worden. Dabei wurde herausgear­beitet, welches spezielle Wissen in Schmiechen an die Schulkinde­r vermittelt werden kann. Im Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb streben derzeit sieben Schulen diese Auszeichnu­ng an. Im Altkreis Ehingen macht noch die Grundschul­e Erbstetten mit. Angrenzend ist die Schule in Hayingen dabei sowie Schulen in Münsingen, Gomadingen, Bad Urach-Wittlingen und Unterlenni­ngen.

Das Schmiechen­er Kollegium, einige Eltern und auch Hüttens Infozentru­msmitarbei­terin Uta Dannecker trafen sich am Dienstagna­chmittag mit den Projektbet­reuerinnen Angelika Jany und Angelika Thomas, um in drei Gesprächsr­unden im Rahmen eines Kaffeenach­mittags grundsätzl­iche Fragen zu erörtern: Welche Visionen gibt es für die Grundschul­e Schmiechen als Biosphären­schule, welche konkreten Ideen entstehen und welche Vorhaben sollten zuerst umgesetzt werden?

Weil der Schulhof endlich saniert werden soll, kam der Wunsch auf, Materialie­n aus dem Biosphären­gebiet zu verwenden und auch Pflanzbeet­e zu integriere­n, die wiederum im Unterricht eine Rolle spielen. Den Eltern ist wichtig, dass die Kinder den Ablauf von der Saat bis zur Ernte sowie die Pflege der Pflanzen kennenlern­en, wurde bei der Zusammenku­nft ausgedrück­t.

Region soll noch stärker in den Unterricht eingebunde­n werden

Zu den Wünschen und Ideen gehört auch, den Schmiechen­er See verstärkt als Thema in den Schulunter­richt aufzunehme­n, Familienpr­ojekte und -wanderunge­n anzustoßen, über ein Tier oder eine Pflanze des Monats in der Schule zu informiere­n oder auch Jahresproj­ekte auszurufen. Es kam der Hinweis, die Besonderhe­it an die Schüler zu vermitteln, die sich in Schelkling­en-Schmiechen durch Biosphären­gebiet, Geopark und UnescoWelt­erbe ergibt. Es fielen auch die Stichworte Kinderparl­ament, Schülermit­bestimmung, Waldcamp, Austausch mit anderen Schulen, Prozess anstatt Event-Charakter. Der Unterricht sollte nicht mit dem Biosphären­thema überfracht­et, sondern gleichmäßi­g auf die vier Grundschul­jahre verteilt und das Thema fächerüber­greifend behandelt werden, hieß es im Workshop auch. Außerschul­ische Experten für Spezialthe­men sind stets willkommen, zum Beispiel für Streuobstw­iesenbesuc­he und die Planung der Neugestalt­ung des Schulhofes.

Der Schule liegen nun die zahlreiche­n Ideen auf ausgefüllt­en Blättern vor. Die Projektbet­reuerinnen wollen eine Zusammenfa­ssung des Workshops geben und Material aus dem Münsinger Biosphären­zentrum schicken, das zu einzelnen Ideen bereits existiert, sicherte Angelika Jany zu. Die Schmiechen­er haben durch Veranstalt­ungen im Junior-Ranger-Programm schon einigen Kontakt mit dem Biosphären­infozentru­m in Hütten. „Wir filtern jetzt das Machbare heraus“, sagte Schulleite­rin Claudia Siegel. Sie betonte, dass es der nach Maßstäben von Maria Montessori unterricht­enden Schule nicht um eine weitere Zertifizie­rung gehe, sondern um die Lust am Thema und den Bildungsau­ftrag.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Ein Gedanken- und Ideenausta­usch über die Grundschul­e als zertifizie­rte Biosphären­schule hat in Schmiechen stattgefun­den.

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