Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Daimler-Busse rollen weiter auf der Erfolgsspu­r

Konzern meldet plus acht Prozent beim Absatz - EvoBus-Chef lobt Mannschaft

- Von Ludger Möllers

● STUTTGART/NEU-ULM - Die BusSparte im Daimler-Konzern, zu der auch die Neu-Ulmer EvoBus GmbH gehört, hat im vergangene­n Jahr den Absatz um acht Prozent deutlich steigern können. Weltweit wurden 2018 30 900 (2017: 28 700) Busse und Fahrgestel­le verkauft. Der Umsatz lag mit 4,5 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres, hieß es am Mittwoch während der Daimler-Bilanzpres­sekonferen­z in Stuttgart. Der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um sechs Prozent auf 265 Millionen Euro (2017: 281 Mio Euro). Die Umsatzrend­ite ging leicht auf 5,9 Prozent zurück (2017: 6,2 Prozent). In diesem Jahr wollen die Bus-Bauer bei Absatz und Umsatz deutlich wachsen und streben eine Umsatzrend­ite zwischen fünf und sieben Prozent an.

Hohe Gewinnbete­iligung

Bereits am Dienstag hatte EvoBus angekündig­t, dass den 3857 Mitarbeite­rn in Neu-Ulm und den 3436 Beschäftig­ten am Standort Mannheim mit dem April-Gehalt eine Gewinnbete­iligung von 2300 Euro ausgezahlt wird. Damit fällt nach DaimlerAng­aben die Gewinnbete­iligung deutlich höher als in den beiden Vorjahren. 2017 waren 1930 Euro bezahlt worden, 2016 1910 Euro.

Till Oberwörder, Leiter Daimler Buses und Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der EvoBus GmbH, zeigte sich zufrieden: „2018 war für Daimler Buses ein erfolgreic­hes Jahr: Unseren weltweiten Absatz haben wir deutlich gesteigert. Die Nachfrage und damit der Absatz in unserem europäisch­en Komplettbu­sgeschäft waren ebenfalls höher als im Vorjahresz­eitraum, so dass wir unsere führende Marktposit­ion in Europa ausbauen konnten.“Oberwörder betonte, dass EvoBus mit dem vollelektr­ischen Bus eCitaro und den digitalen Services „zukunftsor­ientiert aufgestell­t“sei. Die Serienfert­igung des eCitaro-Busses war Ende vergangene­n Jahres angelaufen.

Oberwörder lobte die Leistung der Belegschaf­t in Neu-Ulm: „Unsere Mannschaft in Neu-Ulm hat ein hohes Produktion­sprogramm bei den Reisebusse­n mit Bravour gemeistert – und damit einen hervorrage­nden Beitrag zur positiven Geschäftse­ntwicklung geleistet.“

Europa bleibt der wichtigste Markt

Daimler-Finanzvors­tand Bodo Uebber erläuterte die Zahlen en détail: „Besonders erfreulich lief der Absatz von Komplettbu­ssen in Europa.“Mit 9300 Fahrzeugen habe man auf dem für den Konzern wichtigste­n Markt das hohe Vorjahresn­iveau übertreffe­n können. In Indien sei mit 1600 Einheiten ein gutes Wachstum erreicht worden, ebenso wie in Brasilien. Dort habe man 22 Prozent mehr Fahrgestel­le abgesetzt. Schwierige Märkte mit Absatzrück­gängen seien in Mexiko, Argentinie­n und der Türkei zu verzeichne­n.

Nicht zufrieden ist die Konzernspi­tze mit dem operativen Ergebnis, dem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT): Diese Kennziffer sank um sechs Prozent auf 265 Millionen Euro (2017: 281 Mio Euro). „Der Rückgang des Ergebnisse­s durch den Produktmix und den inflations­bedingten Kostenanst­ieg konnte durch den höheren Absatz teilweise kompensier­t werden“, erklärte ein Konzernspr­echer.

Für 2019 rechnet Daimler mit einer deutlichen Absatzstei­gerung und auch deutlich mehr Umsatz. Für Europa prognostiz­ieren die Busbauer ein leichtes Absatzwach­stum, eine „deutlich positive Absatzentw­icklung“wollen sie in Indien erreichen.

Ab 2020 will Daimler in der BusSparte wieder mehr Geld als 2019 verdienen. Zwischen fünf und sieben Prozent Umsatzrend­ite strebt man in diesem Jahr an, doch dabei soll es nicht bleiben: „Bei Trucks und Buses werden wir die bereits gestartete­n Maßnahmen konsequent weiterführ­en und bündeln“, sagt DaimklerKo­nzernchef Dieter Zetsche: „Damit wollen wir unsere Zielrendit­e von acht Prozent nachhaltig erreichen und weiteres Renditepot­enzial erschließe­n.“

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FOTO: ARCHIV In der Fertigung der EvoBus GmbH in Neu-Ulm: Im vergangene­n Jahr setzten die Bus-Bauer 30 900 Busse und Fahrgestel­le in aller Welt ab.

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