Lehrer unternehmen eine musikalische Weltreise in Erbach
Schülerinnen und Schüler lernen ihre Musiklehrer von einer ganz anderen Seite kennen
ERBACH (sisa) - Der Kultursaal der Jahnschule in Erbach leuchtete an diesem regnerischen und windigen Sonntag besonders hell – schimmernde Kerzen auf den Fensterbänken und eine auffallend beleuchtete Bühne sorgten beim jährliche Lehrerkonzert der Musikschule für eine wunderschöne Atmosphäre. Talentierte Lehrkräfte als auch ein freier Eintritt führten zu einem gefüllten Saal, in dem alle 80 Stühle besetzt waren. Die Musikschule Erbach versprach „eine musikalische Weltreise“und bot dem Publikum ein buntes Programm an.
Von Klezmer über Klassik bis hin zu Walzermusik war alles dabei. Wolfgang Gebhart, der Leiter der Musikschule, leitete die Musikliebhaber durch den Abend. Mit zwei Stücken von Johann-Joachim Quantz faszinierten Anja Eickeler-Gorzela auf der Querflöte, Ruth Unterkofler auf der Oboe, Junior Max Gorzela auf dem Fagott und Senior Henryk Gorzela auf dem Cembalo gleich zu Beginn das gespannte Publikum. Weiter ging es mit Wilhelm Rudat, der auf seinem Akkordeon vor allem mit dem Flick Flack von Albert Fossen flinke Finger bewies. Er unterrichtet schon seit 25 Jahren an der Musikschule.
Besonders betont hat Gebhart im Anschluss die Leistung der beiden Musiker Oliver Woog und Henryk Gorzela, die als Duo mit Gitarre und Klavier mit Stücken von dem österreichischen Komponisten und Musikverleger Anton Diabelli imponierten: „Sie leisten zusammen schon seit über einem halben Jahrhundert Musikarbeit in Erbach“, moderierte Wolfgang Gebhart stolz weiter. Daraufhin folgte der Auftritt des Musikschulleiters selbst. „Bei mir ist es fast genauso wie bei den Herren Oliver Woog und Henryk Gorzela, ich bin schon ein halbes – Jahr hier“, scherzte Gebhard und sorgte damit für einige grinsende Gesichter. Auf der Klarinette überzeugte er zusammen mit Irina Hamm am Klavier zu „Shalom Alekhem, rov Feidman!“, was übersetzt „Friede sei mit dir“bedeutet.
In der kurzen Pause wurde für ausreichend zu Trinken gesorgt, zudem gab es auch die Möglichkeit, sich mit den Musiklehrern und untereinander entspannt zu unterhalten. Öffentliche Premiere am Sonntag hatten Birgit Köhn-Kadereit auf der Violine mit ihrem Sohn Till Köhn auf der Harfe, die mit „Berceuse“aus der Oper „Jocelin“und „Intermezzo sinfonico“ aus der Oper „Cavalleria rusticana“wunderschöne sanfte Klänge erzeugten.
Danach unterhielt das Familientrio Gorzela mit zwei Stücken von Francois Devienne das Publikum. Silvia Bleicher am Saxophon und Henryk Gorzela am Klavier boten daraufhin Klänge des französischen Komponisten Darius Milhaud. Zum Schluss versammelten sich nochmals alle Lehrkräfte auf der Bühne, mit unter ihnen auch Cello-Lehrer Alexej Grauberger, um den gelungenen Abend mit dem lateinamerikanischen Libertango zu beenden. Wolfgang Gebhart bedankte sich mit Blumen bei seinem Team, bei der Martina Graf, die Sekretärin der Musikschule Erbach, nicht fehlen durfte. Nach eineinhalb Stunden regen Musizierens war dann Schluss.