Situation an beruflichen Gymnasien
Besonders deutlich wird der Kampf um Schüler mit Blick auf die drei beruflichen Gymnasien in Ehingen, das Wirtschaftsgymnasium (WG), das technische (TG) und das sozialwissenschaftliche Gymnasium (SG). Die Schülerzahlen entwickeln sich in den Schulen derzeit unterschiedlich. Während sich die Zahl auf dem WG laut Schulleiter Tobias Kamm „sehr stabil, eher steigend“entwickele, ist sie am TG leicht rückläufig, sagt Schulleiter Jochen Münz. „Bei uns ist die Zahl immer gleich. Wir starten mit zwei vollen Eingangsklassen, später gibt es dann aber auch immer einen Schwund, weil es nicht alle packen“, erklärt Martin Butter, Schulleiter an der Magdalena-Neff-Schule, an der das SG beheimatet ist.
Allen drei Schulen ist gemein, dass sie jedes Jahr eine Menge Bewerbungen von Schülern des JohannVanotti-Gymnasiums (JVG) bekommen. „Tendenziell ist das schon eine spürbare Anzahl, um die 20 Schüler pro Jahr. Das ist natürlich schade, aber da hat jeder die freie Wahl“, sagt Tobias Sahm, Leiter des JVG. Zwar werde das Gespräch mit den Schülern gesucht, die auf ein berufliches Gymnasium wechseln wollen. „Aktiv Werbung gegen die anderen betreiben wir aber sicher nicht“, sagt Sahm.
Auch Schulleiter Tobias Kamm betont, dass es Entscheidung der Schüler sei, wo sie ihren Abschluss machen wollen. Jedoch stellt er klar: Ein Kampf um Schüler besteht. Privatschulen in der Region, wie die Urspringschule in Schelklingen, verschärften das Ganze. Und auch Jochen Münz bestätigt: „Man muss um die Schüler buhlen. Wir befinden uns in einem Wettbewerb.“Deshalb seien die Informationsabende, die an den Schulen in den vergangenen Wochen stattgefunden haben, so wichtig. „Es ist ein hoher Informationsbedarf da. Man muss den Schülern ein konkretes Bild unserer Schule und unseres Profils geben“, sagt Tobias Kamm. Für das kommende Schuljahr sei er, wie seine beiden Kollegen, aber zuversichtlich, ausreichend Bewerbungen zu erhalten. (seli)