Nachbarschaftshilfe-Verein geplant
Schelklinger wollen Verein gründen, um sich gegenseitig zu helfen.
● SCHELKLINGEN - In Schelklingen soll ein Verein „Bürger für Bürger“gegründet werden. Vor ein paar Jahren war schon einmal von Privatleuten die Gründung einer solchen Nachbarschaftshilfe unternommen worden, allerdings vergeblich. Diesmal steht jedoch Stadtoberhaupt Ulrich Ruckh mit der Flüchtlingsbeauftragten Christine Hepperle und den Gemeinderatsmitgliedern Thomas Tolksdorf und Heinz Zeiher an der Spitze des Vorhabens, was mehr Erfolg verspricht. Nach internen Vorgesprächen fand am Mittwochabend ein Treffen mit der Öffentlichkeit im „Blue Chili Café“in Urspring statt, das 24 Teilnehmer fand und zum Ergebnis führte, zuerst den Bedarf an Hilfe im Stadtgebiet ermitteln zu wollen.
Demnächst wird im Mitteilungsblatt ein Fragebogen enthalten sein. Melden sollen sich daraufhin potenzielle Hilfebedürftige und Helfer. Die Initiatoren möchten wissen, wann, wie oft und in welchen Bereichen die Kernstadt- und Teilortbewohner dringend Hilfe brauchen, die nicht von Angehörigen geleistet werden kann und im Rahmen der Nachbarschaftshilfe möglich wäre, also keine gewerbsmäßige Tätigkeit wäre. In Schmiechen hatte sich der Ortschaftsrat schon mit dem Thema beschäftigt und auch einen Fragebogen ausgearbeitet. Sieben der 24 Teilnehmer des jetzigen Treffens werden in einer Arbeitsgruppe diesen Fragebogen nach ihren Vorstellungen für die Gesamtstadt anpassen.
Im „Blue Chili Café“wurde deutlich, wie schwierig die Organisation einer Nachbarschaftshilfe ist. Sollen Helfende eine Aufwandsentschädigung erhalten oder ein Bonuskonto füllen können? Soll nur Senioren oder allen Hilfebedürftigen geholfen werden? Soll die Hilfe nach Teilorten organisiert werden oder nach Aufgaben? In der Vorankündigung teilte die Stadtverwaltung die vielfältigen Arten von Hilfeleistungen, die es grundsätzlich gibt, mit, die von Fahrdiensten, über Behördenkorrespondenz bis zu kleineren Reparaturen und Aufgaben rund ums Haus reichen könnten. Bürgermeister Ruckh sagte im Verlauf des Gesprächs, es sollte mit einem kleinen Angebot angefangen werden, um Helfenden rasch einen Erfolg zu vermitteln und eine gute Außenwirkung zu erzielen.
Hilfe anzunehmen sei für viele Bedürftige schwierig, wurde aus dem Kreis der Teilnehmer heraus angesprochen. Gebeten wurde um ein wiederkehrendes Treffen für Helfer, um sich zum Beispiel bei Kaffee und Kuchen über die Tätigkeit austauschen, Probleme ansprechen und einen Teamgeist entwickeln zu können. Der Entschluss wurde gefasst, sich bei gut funktionierenden Nachbarschaftshilfen in der Region über deren Struktur zu erkundigen, um ein passendes Modell für Schelklingen zu entwickeln. Christine Hepperle hat ihre Erfahrungen in der Flüchtlingshilfe gemacht. Sie sagte, klare Strukturen seien wichtig, um berechtigt auch mal Nein sagen zu können, ehe man sich ausgenutzt vorkommt. Gelder für eine Anschubfinanzierung eines Nachbarschaftshilfevereins sind aus den Ortsbudgets vorhanden, informierte der Bürgermeister.
Der Kontakt zur Organisation der Nachbarschaftshilfe „Bürger für Bürger“ist unter hepperle@schelklingen.de möglich.