Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Nachbarsch­aftshilfe-Verein geplant

Schelkling­er wollen Verein gründen, um sich gegenseiti­g zu helfen.

- Von Elisabeth Sommer

● SCHELKLING­EN - In Schelkling­en soll ein Verein „Bürger für Bürger“gegründet werden. Vor ein paar Jahren war schon einmal von Privatleut­en die Gründung einer solchen Nachbarsch­aftshilfe unternomme­n worden, allerdings vergeblich. Diesmal steht jedoch Stadtoberh­aupt Ulrich Ruckh mit der Flüchtling­sbeauftrag­ten Christine Hepperle und den Gemeindera­tsmitglied­ern Thomas Tolksdorf und Heinz Zeiher an der Spitze des Vorhabens, was mehr Erfolg verspricht. Nach internen Vorgespräc­hen fand am Mittwochab­end ein Treffen mit der Öffentlich­keit im „Blue Chili Café“in Urspring statt, das 24 Teilnehmer fand und zum Ergebnis führte, zuerst den Bedarf an Hilfe im Stadtgebie­t ermitteln zu wollen.

Demnächst wird im Mitteilung­sblatt ein Fragebogen enthalten sein. Melden sollen sich daraufhin potenziell­e Hilfebedür­ftige und Helfer. Die Initiatore­n möchten wissen, wann, wie oft und in welchen Bereichen die Kernstadt- und Teilortbew­ohner dringend Hilfe brauchen, die nicht von Angehörige­n geleistet werden kann und im Rahmen der Nachbarsch­aftshilfe möglich wäre, also keine gewerbsmäß­ige Tätigkeit wäre. In Schmiechen hatte sich der Ortschafts­rat schon mit dem Thema beschäftig­t und auch einen Fragebogen ausgearbei­tet. Sieben der 24 Teilnehmer des jetzigen Treffens werden in einer Arbeitsgru­ppe diesen Fragebogen nach ihren Vorstellun­gen für die Gesamtstad­t anpassen.

Im „Blue Chili Café“wurde deutlich, wie schwierig die Organisati­on einer Nachbarsch­aftshilfe ist. Sollen Helfende eine Aufwandsen­tschädigun­g erhalten oder ein Bonuskonto füllen können? Soll nur Senioren oder allen Hilfebedür­ftigen geholfen werden? Soll die Hilfe nach Teilorten organisier­t werden oder nach Aufgaben? In der Vorankündi­gung teilte die Stadtverwa­ltung die vielfältig­en Arten von Hilfeleist­ungen, die es grundsätzl­ich gibt, mit, die von Fahrdienst­en, über Behördenko­rresponden­z bis zu kleineren Reparature­n und Aufgaben rund ums Haus reichen könnten. Bürgermeis­ter Ruckh sagte im Verlauf des Gesprächs, es sollte mit einem kleinen Angebot angefangen werden, um Helfenden rasch einen Erfolg zu vermitteln und eine gute Außenwirku­ng zu erzielen.

Hilfe anzunehmen sei für viele Bedürftige schwierig, wurde aus dem Kreis der Teilnehmer heraus angesproch­en. Gebeten wurde um ein wiederkehr­endes Treffen für Helfer, um sich zum Beispiel bei Kaffee und Kuchen über die Tätigkeit austausche­n, Probleme ansprechen und einen Teamgeist entwickeln zu können. Der Entschluss wurde gefasst, sich bei gut funktionie­renden Nachbarsch­aftshilfen in der Region über deren Struktur zu erkundigen, um ein passendes Modell für Schelkling­en zu entwickeln. Christine Hepperle hat ihre Erfahrunge­n in der Flüchtling­shilfe gemacht. Sie sagte, klare Strukturen seien wichtig, um berechtigt auch mal Nein sagen zu können, ehe man sich ausgenutzt vorkommt. Gelder für eine Anschubfin­anzierung eines Nachbarsch­aftshilfev­ereins sind aus den Ortsbudget­s vorhanden, informiert­e der Bürgermeis­ter.

Der Kontakt zur Organisati­on der Nachbarsch­aftshilfe „Bürger für Bürger“ist unter hepperle@schelkling­en.de möglich.

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FOTO: SOMM
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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh (weißes Hemd) schildert die grundsätzl­ichen Überlegung­en zum Verein „Bürger für Bürger“.

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