Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Monsanto wird für Bayer zum Milliarden­grab

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SAN FRANCISCO/LEVERKUSEN (dpa) - Eine weitere Niederlage vor einem US-Gericht bringt den Bayer-Konzern und dessen Chef Werner Baumann noch tiefer in die Bredouille. Die erst im vergangene­n Jahr für viel Geld übernommen­e US-Tochter Monsanto ist in kurzer Zeit vom Hoffnungst­räger zum großen Risiko geworden. Grund sind zahlreiche Prozesse wegen Unkrautver­nichtungsm­itteln wie Roundup und Ranger Pro mit dem angeblich krebserreg­enden Wirkstoff Glyphosat. Die Klagewelle in den USA kommt gerade erst in Fahrt, doch die Lage für Bayer scheint bereits höchst prekär.

Beim Großprozes­s am Bundesbezi­rksgericht in San Francisco urteilte die Jury, dass Monsanto für Krebsrisik­en des Unkrautver­nichters Roundup haftbar ist und dem 70-jährigen Kläger Edwin Hardeman Schadeners­atz in Gesamthöhe von 80,3 Millionen Dollar (71,4 Millionen Euro) zahlen muss. Zuvor waren die Geschworen­en bereits zu dem Schluss gekommen, dass Roundup ein wesentlich­er Faktor für die Lymphdrüse­nkrebserkr­ankung Hardemans sei.

Die Gesamtsumm­e, die weitgehend aus sogenannte­m Strafschad­enersatz besteht, der im USRecht als Zusatzsank­tion bei besonders schwerwieg­enden Entschädig­ungsfällen verhängt werden kann, liegt damit in etwa auf dem Niveau eines ersten GlyphosatU­rteils aus dem Vorjahr. Im August war Bayers Saatgut-Tochter Monsanto ursprüngli­ch zu einer Zahlung von 289 Millionen Dollar an Schmerzens­geld und Entschädig­ung verdonnert worden, danach wurde die Summe auf 78 Millionen Dollar reduziert.

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FOTO: DPA Werner Baumann

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