Energiekonzern EnBW kündigt Investitions- und Wachstumsoffensive an
STUTTGART (dpa) - Mit Milliardeninvestitionen und Hunderten zusätzlichen Mitarbeitern will EnBW die Energiewende schaffen. Von geplanten zwölf Milliarden Euro Investitionen zwischen
2021 und 2025 sollen 80 Prozent auf Wachstumsfelder wie erneuerbare Energien oder kritische Infrastruktur entfallen, sagte der Vorstandschef des Energiekonzerns, Frank Mastiaux, bei der Bilanzpressekonferenz am Donnerstag in Stuttgart. Bis 2025 soll das Ergebnis des Unternehmens auf mehr als drei Milliarden steigen.
Im vergangenen Jahr beeinträchtigte allerdings das Wetter die EnBW-Geschäfte. 2018 sei von unterdurchschnittlichen Windverhältnissen und Niedrigwasser geprägt gewesen, was sich besonders auf die Erträge der OffshoreWindparks sowie der Laufwasserkraftwerke ausgewirkt habe. „Zunächst muss man feststellen, dass das Geschäftsjahr 2018 ein anspruchsvolles war“, sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer.
Der Umsatz sank im Vergleich zu 2017 um 6,2 Prozent auf 20,62 Milliarden Euro, was aber auf einen neuen Rechnungslegungsstandard zurückgehe. Der Konzernüberschuss sank um fast 83,7 Prozent auf 334,2 Millionen Euro. Grund waren Einmaleffekte aus dem Vorjahr wie die Rückzahlung der Kernbrennstoffsteuer und Beteiligungsverkäufe.
Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) stieg dennoch um 2,1 Prozent auf 2,16 Milliarden Euro. Erfolgreich hätten sich die Geschäftsfelder Netze sowie Erzeugung und Handel entwickelt, negativ neben den erneuerbaren Energien auch das Segment Vertriebe.
Mastiaux berichtete von einem verbindlichen Kaufangebot für die französische Valeco-Gruppe, die Wind- und Solarparks entwickelt und betreibt. Mit der Übernahme würde EnBW 276 Megawatt (MW) installierte Windenergieleistung und 56 MW Solarenergie erhalten.