Personalsorgen plagen den DRK-Ortsverein Oberdischingen
Verantwortliche berichtigen von steigenden Anforderungen und sinkenden Mitgliederzahlen – In zwei Bereichen stehen daher Änderungen an
OBERDISCHINGEN (sz) - Der DRKOrtsverein Oberdischingen hat Personalsorgen. Auch wenn die Zahl von 57 Aktiven in der Bereitschaft hoch klinge, sei es immer wieder eine Herausforderung die Dienste zu besetzen, sagt Vorsitzender Thomas Oswald bei der Hauptversammlung im Haus Maria Königin. Für einen Verein, der außer ehrenamtlicher Arbeit nichts zu bieten habe, sei es schwierig, Mitglieder zu motivieren sowie neue zu gewinnen. Noch schwieriger sei die Situation bei den Führungskräften. Hier gelte es, die entsprechenden Ausbildungen zu absolvieren, Vorbild zu sein, zu motivieren und zu organisieren.
Die Aktiven haben beim vergangenen Dienstabend eine neue Bereitschaftsleitung gewählt und ein Team installiert: Ramona Dopfer vertritt die Bereitschaft als Bereitschaftsleiterin, Silvio Schmidt agiert als Bereitschaftsleiter sowie Uli Haumann und Max Löwe.
Vier „Helfer vor Ort“hat das DRK aktuell, zwei aus Donaurieden, zwei aus Oberdischingen. Im Vorjahr waren es noch doppelt so viele. Da seit 2018 ein Gesetz gelte, das Aus- und Fortbildungen verbindlich festschreibt, befürchtet Oswald, dass die Zahl der Helfer vor Ort immer weiter zurückgehen werde. Immerhin wirtschaftlich stehe der Verein weiterhin auf einer gesunden Basis. Aus dem Bevölkerungsschutz steigt der Ortsverein allerdings aus: Bedingt durch die „Perspektivlosigkeit hinsichtlich der Unterbringung der Fahrzeuge“sei beschlossen worden, dass spätestens Ende September 2019 Schluss sei. Jugendrotkreuzleiterin Judith Volz muss aufgrund von Prüfungen passen, so dass das Jugendrotkreuz eine Zeit aussetzen muss.
Erfreulich ist die Treue vieler Mitglieder. Seit 55 Jahren ist Hans Oswald beim DRK. Er wird dafür ebenso in der Kreisversammlung geehrt wie Marie-Luise Bronner, Martin Lander und Bettina Schenk, die jeweils 25 Jahre Mitglied sind. Ausgezeichnet wurden für zehn Jahre Mitgliedschaft Walter Semmler, auf fünf Jahre schauen Benno Droste, Martin Beuttel und Ulrich Haumann zurück.
Bei den Blutspenden bewege man sich mit 646 Konserven auf dem Vorjahresniveau. Es gebe einen Wehrmutstropfen: Der Ortsverein darf keine Banner mehr an der B311 aufstellen. Bei der ersten Blutspendeaktion 2019 habe man eines der schlechtesten Ergebnisse verzeichnet.
Auf den Verein warte auch in diesem Jahr „eine Menge Arbeit“, unter anderem die Unterbringung der Bevölkerungsschutzfahrzeuge, der Ausstieg aus dem Bevölkerungsschutz, sowie die Besetzung von Führungspositionen. Vier Posten galt es nachzubesetzen. Gerhard Metzger hört als Bereitschaftsarzt auf, ihm folgt Susanne Metzger nach. Ebenfalls aus Altersgründen hört Kassierer Wolfgang Frey auf, er war seit 1997 im Amt und wird nun stellvertretender Kassenprüfer. Seine Nachfolgerin ist Anna Böllinger. Auch der stellvertretende Vorsitzende Ralf Nagel will nach 15 Jahren kürzer treten, Steffen Löwe wird ihm nachfolgen.
Ereignisreich sei das vorige Jahr gewesen. Die Helfer vor Ort hatten 69 Einsätze in den Gemeinden Oberdischingen, Ersingen, Donaurieden. Auch die Feldküche und die Einsatzeinheit war fleißig und bei vielfältigen Ereignissen aktiv, etwa bei Autobahnunfällen. Große Kocheinsätze gab es unter anderem beim Erbacher Triathlon, bei dem rund 1000 Sportler mit Nudeln mit verschiedenen Soßen versorgt worden sind. Abwechslung stellte sich beim Tag des offenen Denkmals ein, als auf Wunsch des Museumsvereins gekocht wurde wie zu Zeiten des Ersten Weltkrieges – die Auswahl der Gerichte wurde geheim gehalten, die Neugier lockte dann viele Besucher viele an. Letztlich wurde Graupensuppe, schwarzes Mus und Armer Ritter serviert.