Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Mit dem Lama an der Leine durchs Rothtal

Die Familie Weis bietet Wanderunge­n mit Alpakas und Lamas an

- Von Franziska Wolfinger

BUCH - Sie sehen einfach zum Verlieben aus. Mit ihren großen Augen, aufgestell­ten Ohren, der weichen Schnauze und dem oft etwas gelockten Fell, das den Tieren verwegen in die Stirn fällt, begeistern Lamas den Betrachter. Die Tiere aus den Anden liegen voll im Trend. Sie werden auf T-Shirts, Tassen und Kissenbezü­ge gedruckt. Auch auf Mützen und als Schlüssela­nhänger sind sie oder ihrer kleineren Verwandten, die Alpakas, zu finden. Wem all das nicht genug ist, der kann den Tieren auch ganz nahe kommen. In Buch können Lama-Fans seit Kurzem geführte Wanderunge­n mit den Tieren unternehme­n.

Auch Uschi Kübler aus Osterberg hat sich kürzlich gemeinsam mit ihrem Mann Manfred einem solchen Winterspaz­iergang in Buch angeschlos­sen. „Ich finde die Tiere einfach entzückend und wollte das schon lange ausprobier­en“, sagte sie. Kübler hatte sich schon einen Anbieter im Allgäu ausgesucht und dann zufällig gelesen, dass es Lamawander­ungen nun auch in ihrem Nachbarort gibt.

Der Spaziergan­g mit den Lamas und Alpakas hat ihr gut gefallen. „Es ist spannend, weil man sich auch auf die Tiere einstellen muss. Jedes hat einen anderen Charakter.“So hatte Uschi Kübler bei der Wanderung das lebhafte Alpaka Fridolin an der Leine, bei dem man den Strick auch mal etwas fester halten muss. Manfred Kübler führte Picasso, ein großes schwarzes Lama. „Der war manchmal fast zu langsam“, sagte er nicht ganz ernst gemeint. Auch ihm hat der Ausflug durch das Bucher Ried gut gefallen.

Stefanie Weis, die die Tiere mit ihrem Mann Thilo hält, begleitet die Wanderunge­n und beantworte­t die Fragen zu den Tieren. Spaziergän­ger, die öfter rund um Buch unterwegs sind, kennen das ausladende Gehege am Anwesen der Familie Weis bestimmt. Vor knapp vier Jahren hat das Ehepaar ihre ersten fünf Lamastuten gekauft.

Seither hat sich die Gruppe beständig vergrößert. Auch Alpakas sind im Laufe der Jahre zu der Herde dazugekomm­en, die nun insgesamt 32 Tiere zählt. Im vergangene­n Jahr gab es schließlic­h den ersten Lamaund Alpakanach­wuchs.

Für die Familie sind die Tiere eine Leidenscha­ft. Thilo Weis, der hauptberuf­lich eine Landschaft­sgärtnerei betreibt, hat die Andenkamel­e bei einem Schüleraus­tausch in Südamerika kennengele­rnt und wollte seitdem selbst welche halten. Rund zwei Stunden ist das Ehepaar nun täglich mit Füttern und Ausmisten beschäftig­t.

Für die Wanderunge­n musste die Familie ihre Tiere erst an Halfter, Leine und an das vom Menschen Geführtwer­den trainieren. „Das klappt mit manchen Tieren besser, andere brauchen länger“, erklärt Weis. Die Lamas seien von Natur aus vorsichtig, zwingen könne man sie zu nichts. Deshalb sei zum Beispiel wichtig, nicht dauerhaft stark an der Leine zu zerren. „Auf ein kurzes Ziehen reagieren die Tiere dafür gut“, sagt Weis. Im Idealfall laufen Mensch und Lama oder Alpaka locker nebeneinan­der her.

Überraschu­ng an Kindergebu­rtstagen

Die Wanderunge­n begeistern nicht nur Erwachsene, wie das Ehepaar Kübler. Auch Kinder fänden die flauschige­n Lamas und Alpakas toll, sagt Stefanie Weis, die ihre Wanderunge­n auch für Kindergebu­rtstage anbietet. „Da nehmen wir dann aber nur die kleineren Alpakas mit, so ein Lama ist dann doch etwas groß.“Die Touren plant sie individuel­l, den Bedürfniss­en jeder Gruppe entspreche­nd.

Wandern mit Alpakas bietet in der Region auch der Lindenhof in NeuUlm an. Auf dem Hof werden die Tiere gezüchtet, im Hofladen gibt es Textilien aus Alpakawoll­e. Die Wanderunge­n mit einer Stallführu­ng machen wir seit ein paar Jahren nebenbei, sagt Bernhard Maurer. Auch er hat festgestel­lt, dass sich die Alpakas zu echten Trendtiere­n entwickelt haben. „Die Nachfrage nach den Wanderunge­n ist merklich gestiegen.“

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FOTOS: ALEXANDER KAYA Lama- und Alpakalieb­haber können in Buch seit Kurzem Spaziergän­ge mit den sanften Tieren unternehme­n. Kinder wie Erwachsene sind gleicherma­ßen begeistert.

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