Mit dem Lama an der Leine durchs Rothtal
Die Familie Weis bietet Wanderungen mit Alpakas und Lamas an
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BUCH - Sie sehen einfach zum Verlieben aus. Mit ihren großen Augen, aufgestellten Ohren, der weichen Schnauze und dem oft etwas gelockten Fell, das den Tieren verwegen in die Stirn fällt, begeistern Lamas den Betrachter. Die Tiere aus den Anden liegen voll im Trend. Sie werden auf T-Shirts, Tassen und Kissenbezüge gedruckt. Auch auf Mützen und als Schlüsselanhänger sind sie oder ihrer kleineren Verwandten, die Alpakas, zu finden. Wem all das nicht genug ist, der kann den Tieren auch ganz nahe kommen. In Buch können Lama-Fans seit Kurzem geführte Wanderungen mit den Tieren unternehmen.
Auch Uschi Kübler aus Osterberg hat sich kürzlich gemeinsam mit ihrem Mann Manfred einem solchen Winterspaziergang in Buch angeschlossen. „Ich finde die Tiere einfach entzückend und wollte das schon lange ausprobieren“, sagte sie. Kübler hatte sich schon einen Anbieter im Allgäu ausgesucht und dann zufällig gelesen, dass es Lamawanderungen nun auch in ihrem Nachbarort gibt.
Der Spaziergang mit den Lamas und Alpakas hat ihr gut gefallen. „Es ist spannend, weil man sich auch auf die Tiere einstellen muss. Jedes hat einen anderen Charakter.“So hatte Uschi Kübler bei der Wanderung das lebhafte Alpaka Fridolin an der Leine, bei dem man den Strick auch mal etwas fester halten muss. Manfred Kübler führte Picasso, ein großes schwarzes Lama. „Der war manchmal fast zu langsam“, sagte er nicht ganz ernst gemeint. Auch ihm hat der Ausflug durch das Bucher Ried gut gefallen.
Stefanie Weis, die die Tiere mit ihrem Mann Thilo hält, begleitet die Wanderungen und beantwortet die Fragen zu den Tieren. Spaziergänger, die öfter rund um Buch unterwegs sind, kennen das ausladende Gehege am Anwesen der Familie Weis bestimmt. Vor knapp vier Jahren hat das Ehepaar ihre ersten fünf Lamastuten gekauft.
Seither hat sich die Gruppe beständig vergrößert. Auch Alpakas sind im Laufe der Jahre zu der Herde dazugekommen, die nun insgesamt 32 Tiere zählt. Im vergangenen Jahr gab es schließlich den ersten Lamaund Alpakanachwuchs.
Für die Familie sind die Tiere eine Leidenschaft. Thilo Weis, der hauptberuflich eine Landschaftsgärtnerei betreibt, hat die Andenkamele bei einem Schüleraustausch in Südamerika kennengelernt und wollte seitdem selbst welche halten. Rund zwei Stunden ist das Ehepaar nun täglich mit Füttern und Ausmisten beschäftigt.
Für die Wanderungen musste die Familie ihre Tiere erst an Halfter, Leine und an das vom Menschen Geführtwerden trainieren. „Das klappt mit manchen Tieren besser, andere brauchen länger“, erklärt Weis. Die Lamas seien von Natur aus vorsichtig, zwingen könne man sie zu nichts. Deshalb sei zum Beispiel wichtig, nicht dauerhaft stark an der Leine zu zerren. „Auf ein kurzes Ziehen reagieren die Tiere dafür gut“, sagt Weis. Im Idealfall laufen Mensch und Lama oder Alpaka locker nebeneinander her.
Überraschung an Kindergeburtstagen
Die Wanderungen begeistern nicht nur Erwachsene, wie das Ehepaar Kübler. Auch Kinder fänden die flauschigen Lamas und Alpakas toll, sagt Stefanie Weis, die ihre Wanderungen auch für Kindergeburtstage anbietet. „Da nehmen wir dann aber nur die kleineren Alpakas mit, so ein Lama ist dann doch etwas groß.“Die Touren plant sie individuell, den Bedürfnissen jeder Gruppe entsprechend.
Wandern mit Alpakas bietet in der Region auch der Lindenhof in NeuUlm an. Auf dem Hof werden die Tiere gezüchtet, im Hofladen gibt es Textilien aus Alpakawolle. Die Wanderungen mit einer Stallführung machen wir seit ein paar Jahren nebenbei, sagt Bernhard Maurer. Auch er hat festgestellt, dass sich die Alpakas zu echten Trendtieren entwickelt haben. „Die Nachfrage nach den Wanderungen ist merklich gestiegen.“