Clooney klonen verboten!
Der Mensch ist ein zutiefst romantisches Geschöpf. Wie anders ist es zu erklären, dass er gerne das sieht, was er sehen möchte? Nehmen wir zum Beispiel den jüngst in Thailand geschnappten Hochstapler, der sich als Hollywoodstar George Clooney ausgegeben hat. In dieser Funktion ist es ihm gelungen, eine Reihe von Investoren zu täuschen und ihnen im Glauben, den echten Clooney vor sich zu haben, zwei Millionen Euro aus der Tasche zu leiern.
Dabei sieht der Betrüger dem echten Clooney gar nicht mal richtig
ähnlich. Schon gar nicht auf dem Bild von der Verhaftung. Da latscht der Mann nämlich in Birkenstock daher. Fehlen nur noch die weißen Tennissocken. Kein Wunder also, dass der authentische Clooney, elegant durch und durch, den jesuslatschigen Scharlatan verklagt hat. Wer dergestalt durch seine tragische Existenz tollpatscht, bekommt bestimmt keine Rolle in der Kaffeekapselwerbung. Der muss froh sein, wenn er die leeren Alukapseln recyceln darf. Arbeitssuche steht bei dem Mann aber eh nicht an, weil er in Italien noch eine Gefängnisstrafe offen hat.
Die Moral von der Geschichte ist, sich lieber nicht im Abglanz anderer Menschen zu sonnen und in deren Bugwelle den süßen Tau fremder Erfolge schlürfen zu wollen. Es bleibt am Ende die zutiefst unromantische Erkenntnis: Ohne Fleiß kein Preis. Denn auch Clooney hat mal klein angefangen. „Die Rückkehr der Killertomaten“war einer seiner ersten Filme.
Das sollten wir nicht vergessen, wenn wir den nächsten Espresso bestellen. (nyf)