Ein Ort der Ruhe und geistlichen Einkehr
In der Christmarienau bei Oberdischingen finden die Besucher zahlreiche christliche Denkmäler
● OBERDISCHINGEN - Die Christmarienau bei Oberdischingen ist ein besonderer Ort für Menschen, die Ruhe und geistliche Einkehr suchen. Im Wald in Richtung Ringingen befindet sich die Pilgerstätte, die aus mehreren Stationen besteht. Gegenüber des Parkplatzes, der nach der Au für Christus und Maria benannt ist, an der Kreisstraße geht es ein paar Meter hinab, und der Besucher stößt sofort auf das erste Denkmal, ehe er einem kurzen Rundweg bis zum Christkönigskreuz folgen kann. Der Besucher findet in dem Kleinod eine Erinnerung an die „Wunderbare Medaille von Paris“, die zu Ehren einer dortigen Marienerscheinung im vorvergangenen Jahrhundert entstanden ist.
Einige zehn Meter weiter erreicht der Fußgänger die Lourdes-Grotte, die hier 1960 in Erinnerung an die Erscheinung Mariens im französischen Lourdes eingeweiht wurde. Weiter geht es von dieser Station der Verehrung der „unbefleckten Empfängnis“zur „La Salette Madonna“, die als die „weinende Mutter“verehrt wird und 1846 bei Grenoble erschienen sei. Ihr Denkmal in der Christmarienau wurde 1971 eingeweiht. Der Besucher findet auch eine kleine Statue des seligen Pater Pio und einen Gedenkstein für die heiliggesprochene Nonne Edith Stein, die vom Judentum zum Christentum konvertiert und in den Karmeliterorden eingetreten war, dann aber in der Nazizeit im Konzentrationslager Auschwitz landete und ermordet wurde.
Steins Gedenkstein steht bei der Fatima-Herzmarien-Stätte, die der Rosenkranzkönigin für die Marienerscheinungen im portugiesischen Ort Fatima gewidmet ist. In der Christmarienau finden jährlich Maiandachten statt, wie ein Infozettel jetzt noch erinnert. Unweit der Pilgerstätte befindet sich der Steiner‘sche Waldfriedhof, auf dem seit vergangenem Jahr auch der vormalige Eigentümer des gesamten Areals, Norwin Graf Leutrum von Ertingen, ruht, der die Einrichtung der Christmarienau einst ermöglicht hatte. Er ist im Januar 2018 im Alter von 84 Jahren verstorben. Der Graf war in den Jahren 1994 bis 1998 deutscher Botschafter in Simbabwe gewesen.