Donaukreuzfahrt im Ulmer Zelt endet mit Peng Peng
Literarisch-musikalischer Abend mit Tatort-Kommissar kommt gut an
ULM (pv) – Bewaffnet mit einer Art Faschingspistole in der einen und einem Musiknotenblatt in der anderen Hand steht Miroslav Nemec neben dem Kontrabassisten und ist bereit für die Zugabe. Passend zur Musik soll er schießen. Das Salon-Orchester um den Leiter und Geiger Tamás Füzesi legt los, Nemec schießt, doch es knallt nicht. Er versucht es weiter bis er „Stopp, Stopp“ruft und die Musik verstummt. Spontan sagt Nemec „Ich mach Peng“. Die Besucher lachen laut, das Ensemble startet erneut und alle sind begeistert.
Nach Angaben des Pressesprechers des Ulmer Zelts, Adrian Büsselmann, sind rund 300 Besucher im bestuhlten Zelt. Diese sehen anfangs den berührten Thomas Mahr, der als Ideengeber des Abends vorgestellt wird. Er bedankt sich bei allen Mitwirkenden und ruft anschließend die Hauptakteure auf die Bühne.
Miroslav Nemec wird von der Moderatorin der Veranstaltung und Autorin Alida Bremer als „Star des Abends“vorgestellt. Bekannt ist der Schauspieler vor allem aus der Krimireihe Tatort. Zudem ist er Autor und Musiker. Der 64-Jährige liest im Ulmer Zelt aus der Anthologie „Der Fluss“. Ein Buch mit ausgewählten Texten rund um die Donau. Eingerahmt ist der Deutsche mit kroatischen Wurzeln von den beiden Herausgeberinnen Olivia Spiridon und Edit Király, der Moderatorin sowie dem sechsköpfigen Musikensemble. Dieses erhält mehrfach nicht nur den tosenden Applaus der Zeltbesucher, auch die Sitzgruppe um Nemec klatscht. Der Sound ist hervorragend, nur einmal stören Klopfgeräusche außerhalb des Zelts beim Stück „Schwarze Augen“(Adalgiso Ferraris). Die Musik wechselt sich ab mit den Lesungen oder den Gesprächen zum Buch. Zwei Stunden vergehen dadurch wie im Flug. Manchmal wirkt das Gespräch der Moderatorin mit den Herausgeberinnen wie ein Werbedialog. Bremer merkt dies und stellt klar, dass sie von der Anthologie begeistert ist, weil der Leser dadurch viel lernen könne. Das wiederum wirkt sehr authentisch. Die Besucher nehmen es mit Humor. Viele lassen sich nach der gelungenen Veranstaltung Bücher signieren.