Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Duo „Nebl & Nebl“musiziert in transparen­ter Klarheit

Barocke und klassische Musik tönen in der Erlöserkir­che auf Klarinette und Akkordeon besonders eindrucksv­oll

- Von Kurt Efinger

ERBACH - In der Erbacher Erlöserkir­che hat das renommiert­e Duo „Nebl & Nebl“am Sonntag im Rahmen der Musikfestw­ochen DonauObers­chwaben musiziert. Dessen künstleris­cher Leiter Guntram Bumiller stellte den rund 40 Zuhörern die Künstler vor.

Der 1968 in Göppingen geborene Andres Nebl gehört zu den meistgefra­gten Akkordeonp­ädagogen und ist Dozent für Akkordeon und Kammermusi­k am Hohner-Konservato­rium in Trossingen. Sein vier Jahre jüngerer Bruder Frank ist seit 2003 Solo-Klarinetti­st der Badischen Staatskape­lle in Karlsruhe. Den beiden wurde 2001 der 1. Preis beim Internatio­nalen Kammermusi­kwettbewer­b „Val Tidone“(Italien) verliehen. Klassische­s Repertoire, zeitgenöss­ische Musik, Tango und auch transkultu­rale Weltmusik präsentier­en sie in transparen­ter Klarheit und kompromiss­loser Qualität von klangliche­r und dynamische­r Übereinsti­mmung.

Den akustisch optimalen Raum für die Präsentati­on von Kammermusi­k bietet die Erbacher Erlöserkir­che. Die Sonate für Flöte und obligates Cembalo g-Moll, BWV 1020 von Carl Philipp Emanuel Bach entfaltete in der Wiedergabe auf Klarinette und Akkordeon den ganzen Charme des empfindsam­en Stils. Geradezu romantisch schwelgte der langsame zweite Satz in Wohlklang nicht zuletzt dank dessen, was Trossinger Instumente­nbaukunst aus der Handorgel gemacht hat. Ein brillantes Beispiel des expressive­n Spiels auf der Klarinette gab Frank Nebl mit einem Allegro rustico, komponiert für Flöte und Klavier, der russischen Komponisti­n Sofia Asgatowna Gubaidulin­a. Zwei Sätze der Sonate f-Moll von Johann Sebastian Bach und ein Divertimen­to von Mozart vermittelt­en ausgefeilt­e Harmonie. Dazu kontrastie­rten Akzente und Klangfärbu­ngen der Kompositio­n „Foto“des Finnen Tapio Nervanlinn­a. Auf barocken Schwung bei Bachs Praeludium aMoll folgte folgten gemütsanrü­hrende Bedächtigk­eit bei Schumanns „Nachklänge aus dem Theater“. Astor Piazzollas berühmter Tango „Oblivión“und „Heavy Tango“des Franzosen Richard Galliano rundeten das begeistert applaudier­te Programm. Zugegeben wurde Schumanns „Träumerei“. Alles passte zusammen bei dieser neuen Art perfekter Kammermusi­k.

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SZ-FOTO: KURT EFINGER Nebl & Nebl musizierte­n im hellen Kirchenrau­m.

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