Die Ex-Profis überzeugen
500 Zuschauer verfolgen 12:5-Sieg der Weisweiler-Elf in Rißtissen.
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RISSTISSEN - Mehr als 500 Zuschauer, 17 Tore, schöner Fußball und kein Tröpfchen Regen: Der Auftritt der Weisweiler-Elf am Samstag in Rißtissen wurde zu einer rundum gelungenen Sache. Mit 12:5 gewann die Traditionsmannschaft von Borussia Mönchengladbach das muntere Spielchen gegen die vom Fanclub DreamTeam Laupheim zusammengestellte Allstar-Regionalauswahl.
Die spannendste Frage für die meisten Besucher vor dem Spiel war wohl jene: Was haben die mittlerweile über 40-, teils sogar über 50-jährigen Ex-Profis des fünfmaligen Deutschen Meisters noch drauf? Die Antwort: eine ganze Menge! Und das überraschte doch den einen oder anderen. „Ganz ehrlich: Ich hab gedacht, das gibt 'ne enge Kiste heut. Und dann steht es nach ner Viertelstunde schon 1:4“, staunte etwa Jörg Spaniel, Vorsitzender des gastgebenden TSV Rißtissen. Tatsächlich zeigten sich die Alt-„Fohlen“vom Anpfiff weg überhaupt nicht fußlahm, sondern erfreuten das Publikum mit manch sehenswerten Kombinationen. Karlheinz „Kalla“Pflipsen (48 Jahre) zog wie zu seinen besten Zeiten Regie, auffällig unterstützt vom 50-jährigen Peter Wynhoff und den „Youngstern“Enrico Gaede (37) und Thorben Marx (38), der erst vor vier Jahren seine Profikarriere an den Nagel hängte. Auf das Quartett verteilten sich denn auch alle fünf Treffer der Weisweiler-Elf in den ersten 40 der auf 80 Minuten verkürzten Gesamtspielzeit.
„Die spielen so schnell und direkt, da bist du nur am Hinterherschauen“, räumte Klaus Kuhn vom regionalenAllstar-Team hinterher ein. Ähnlich drückte sich Markus Schönleber aus: „Die können schon noch kicken – Pflipsen: überragend –, du läufsch halt nur hinterher.“Dennoch habe es großen Spaß gemacht, gegen solche Ausnahmekönner zu kicken, fügten beide an. Und auch die Spieler der Regionalauswahl ließen ihr Können durchaus aufblitzen. So etwa Michael Stanzl, der Torwart Jörg Kaessmann mit einem sehenswerten Heber zum zwischenzeitlichen 1:1 überlistete. Einen weiteren Treffer durfte Michael Kleck zum zwischenzeitlichen 2:4Zwischenstand bejubeln.
Zum Ende der ersten und zu Beginn der zweiten Hälfte ließen es die Ex-Profis etwas ruhiger angehen, ehe sie ab der 52. Minute mit dem 2:6 durch Dennis Puhl das Tempo wieder anzogen. Nun zeigten auch die Weisweiler-Erben mehrfach, dass sie den gepflegten Heber beherrschten, so etwa Peter Wynhoff mit seinem Treffer zum 2:7.
Für viel Wirbel sorgte im Gästeangriff der 47-jährige Jacques Goumai, der zwar noch nie ein Spiel für die Borussia bestritten hat, aber dennoch Mitglied der Traditionsmannschaft ist. Gut möglich, dass der flinke Stürmer den Gladbachern in den weniger erfolgreichen Neunziger- und 2000er-Jahren gut getan hätte. Zwei der sieben Tore der Weisweiler-Elf in der zweiten Halbzeit gingen auf sein Konto, weiter trafen Ur-Bayer Thomas Kastenmaier und zweimal Thorben Marx. Ein paar Tore mehr wären drin gewesen, wenn die Gladbacher vor dem Kasten konsequenter gewesen wären. Dabei zeigte sich – wie schon zu Bundesliga-Zeiten – Bachirou Salou besonders großzügig.
Durchaus torhungrig zeigten sich die Spieler der Regionalauswahl, die in Person von Uli Ehehalt, Oliver Unsöld und Daniel Bussmann in der zweiten Halbzeit dreimal trafen und es damit auf respektable fünf Treffer brachten. Das gelingt nur wenigen Gegnern der Weisweiler-Elf. „Darauf können wir stolz sein“, sagte denn auch Trainer Berthold Werkmann. „Wir hatten uns vorgenommen, auch selbst in der Offensive Akzente zu setzen und den Zuschauern etwas zu zeigen. Das ist uns gelungen.“