Wer das Klima liebt, der schiebt ...
Es toben ja dieser Tage allerlei Debatten, wie der Klimawandel gestoppt werden kann. Dies ist eine bedeutende Aufgabe. Studien werden in Auftrag gegeben, ab welchem Kilometerstand das Elektroauto in seiner Klimabilanz vor dem allzu häufig geschmähten Diesel landet. Oder ob womöglich sogar ein mit Brennstoffzellen betriebenes Gefährt die günstigsten Kohlendioxid-Werte aufweist. Wie gesagt, eine überaus ernste Sache, die unter anderem über die Bewohnbarkeit der Malediven und der trefflich benannten Niederlande ent
scheidet. Langer Rede, kurzer Sinn: Lösungen müssen her!
Und, wer hätte es gedacht, seit gestern richtet sich der Blick gen Sachsen. Dort, um genau zu sein auf der A 4 zwischen Dresden und Görlitz, hat ein Mann getan, was eigentlich getan werden muss: der komplette Verzicht. Er schob sein Auto. Entschleunigung auf der Autobahn – und das auf einem Teilstück, das wegen einer Baustelle derzeit nur einspurig ist. Die Folge war ein gut zehn Kilometer langer Stau – und gewiss ein böser Muskelkater. Natürlich handelte es sich nicht um einen militanten Klimaschützer. „Der Tank war leer“, teilte die Görlitzer Polizei lapidar mit. Schlappgemacht hat der Gute dann etwa 100 Meter vor dem Rasthof Oberlausitz. Von der dortigen Tankstelle kam sein Beifahrer mit einem Kanister voller Benzin. Die Polizeimeldung endet mit dem schönen Satz: „Sie füllten den Sprit ein und fuhren weiter.“Und wenn sie ans Tanken gedacht haben, dann fahren sie noch heute. Dennoch bleibt die Idee visionär: Leute, verbrennt Kalorien statt Benzin! (jos)