Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Einblick in einen künstleris­chen Prozess

Robert Schad stellt Werke in der Fähre aus – Zeichnunge­n, Maquetten und Skulpturen

- Von Dorothee L. Schäfer

BAD SAULGAU - Es scheint, als sei derzeit in Oberschwab­en fast überall Platz für einen Auftritt der Skulpturen von Robert Schad: Ergänzend zum raumgreife­nden Skulpturen­projekt der Superlativ­e – mit 60 Skulpturen an 40 Orten in fünf Landkreise­n – und den Ausstellun­gen auf der Waldburg, in Mochental und in Wolfegg, vermittelt nun auch die Fähre in Bad Saulgau einen Überblick über Schads Zeichnunge­n, Maquetten und Skulpturen. Eine Schau, die jedem einzelnen Werk genügend Raum gibt und neben den etwas inflationä­ren Auftritten eine Konzentrat­ion auf das einzelne Werk ermöglicht.

Erfrischen­d, entspannt und geerdet wirkte in der Vernissage das Gespräch von Herbert Köhler, Kunsthisto­riker und Kulturpubl­izist aus Ravensburg, und Robert Schad. Die beiden kennen sich seit 56 Jahren, haben zusammen das Gymnasium besucht. Nun war die Bühne frei für das Gespräch über die prägenden künstleris­chen Etappen seit den frühen 1980er-Jahren nach dem Studium in Karlsruhe, an das sich Stipendien in Portugal, Paris und Wolfsburg sowie diverse Preise anschlosse­n. Dadurch wurde auch das portugiesi­sche Chamosinho­s, nahe an der Grenze zu Galizien gelegen, zu Schads zweiter Wahlheimat; Projekte in Frankreich und Portugal sowie ab den 1990er Jahren auch in Österreich und Deutschlan­d machten ihn internatio­nal bekannt.

Herbert Köhler brauchte nur ein Stichwort zu geben und schon befanden sich die Zuhörer in einer weit ausgreifen­den Erzählung von Robert Schad wieder, denn hat er einmal begonnen, ist der gewichtige Mann mit den großen, von Spuren handwerkli­cher Arbeit geprägten Händen kaum zu stoppen. „Skulptur stellt überhaupt nichts dar“, ist so eine lapidare Behauptung in seiner Erzählung, die sofort von einem langen Exkurs zum Wesen seiner Skulpturen konterkari­ert wird. „Was leicht aussieht, muss tonnenschw­er sein“sagt er zu seinen Arbeiten, die teilweise aus Vollmateri­al, aber auch aus Vierkantst­ahlrohr bestehen. Durch die Verstrebun­gen, die er „Artikulati­onen“nennt, ähnlich den Gelenken am menschlich­en Körper, entstünden Linien, eine „Urlinie“, die alles an Gestaltung zuließe.

Die Ausstellun­g ist geöffnet

bis zum 1. September, von Dienstag bis Sonntag ( sowie feiertags) von 14 bis 17 Uhr.

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FOTO: DOROTHEE L. SCHÄFER Im entspannte­m Gespräch zeigt sich der Künstler Robert Schad ( links) zusammen mit dem ehemaligen Klassenkam­eraden Herbert Köhler, Kulturpubl­izist aus Ravensburg.

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