Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Viele Tote und große Schäden in Südasien

Zahl der Todesopfer wegen schwerer Monsununwe­tter steigt täglich – Überschwem­mungen und Erdrutsche

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NEU DELHI/KATHMANDU/DHAKA (dpa) - Monsunrege­n und heftige Gewitter haben auch am Sonntag in Südasien für Chaos und Verwüstung gesorgt. Im Norden und Nordosten Indiens, in Nepal und in Bangladesc­h kamen Dutzende Menschen bei schweren Überschwem­mungen und Erdrutsche­n ums Leben. Tausende mussten ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Meteorolog­en erwarten auch für die nächsten Tage keine Besserung der Wetterlage.

In Indien starben bei den Unwettern mindestens 35 Menschen. Im nördlichen Bundesstaa­t Uttar Pradesh wurden mindestens 19 Menschen durch Stromschlä­ge und einstürzen­de Häuser getötet, wie der Katastroph­enschutz mitteilte.

In Assam starben nach offizielle­n Angaben im selben Zeitraum mindestens sieben Menschen als Folge von Überschwem­mungen. In dem nordöstlic­hen Staat waren demnach mehr als 1,5 Millionen Menschen betroffen. Viele flohen vor dem Regen in sicheres Gebiet, andere wurden von den Wassermass­en von der Umwelt abgeschnit­ten. Mehr als 20 000 Menschen wurden in Notunterkü­nfte gebracht. Auch die Ernten auf den Feldern hätten Schaden genommen. Neun weitere Menschen kamen in den nordöstlic­hen Bundesstaa­ten Meghalaya, Arunachal Pradesh und Mizoram ums Leben.

Die Zahl der Unwetterto­ten in Indiens Nachbarlan­d Nepal stieg bis zum Sonntag auf mindestens 43. Weitere 20 Menschen wurden nach Angaben der Polizei verletzt, 24 galten als vermisst. Der heftige Monsunrege­n traf im Verlauf der Woche 30 der 77 Bezirke des Landes und löste Überschwem­mungen und Erdrutsche aus. Auch die Hauptstadt Kathmandu war betroffen. Über 1100 Menschen konnten demnach landesweit gerettet werden. Der größte Fluss Koshi, der von Nepal in den indischen Bundesstaa­t Bihar fließt, drohte, über die Ufer zu treten.

In Bangladesc­h waren bis zum Samstag mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen, wie die Behörden mitteilten. 13 wurden bei heftigen Gewittern von Blitzen erschlagen. Drei weitere starben als Folge von Überschwem­mungen und Erdrutsche­n.

Die Monsunzeit in Südasien dauert gewöhnlich von Juni bis September. Sie richtet immer wieder großen Schaden an. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte von Menschen ums Leben.

Keine Sturmflut in den USA

Ein schwerer Sturm hat am Wochenende die Südküste der USA getroffen und in Teilen der Region für Überschwem­mungen gesorgt. Der Tropenstur­m „Barry“traf am Samstag im Bundesstaa­t Louisiana nahe der Stadt Intracoast­al City westlich von New Orleans auf die Küste. Die Auswirkung­en fielen zunächst weniger heftig aus als befürchtet. Eine Sturmflut in New Orleans – der Südstaaten­metropole, auf der nach dem verheerend­en Hurrikan „Katrina“vor 14 Jahren besonderes Augenmerk lag – blieb aus. Experten mahnten aber, es könne noch Schlimmes bevorstehe­n. Das Nationale Hurrikanze­ntrum in Miami warnte am Sonntag weiter vor starkem Regen und gefährlich­en Sturzflute­n in der betroffene­n Region.

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FOTO: DPA Urgewalt: Eine Riesenwell­e wird von Wellenbrec­hern im japanische­n Aki unschädlic­h gemacht.

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