Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Epstein soll Zeugen bestochen haben

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WASHINGTON (AFP) - Der wegen sexuellen Missbrauch­s Minderjähr­iger angeklagte US-Milliardär Jeffrey Epstein soll Medienberi­chten zufolge versucht haben, potenziell­e Zeugen zu bestechen. Der Investment­banker habe insgesamt 350 000 Dollar (310 000 Euro) an zwei Personen gezahlt, die gegen ihn hätten aussagen können, berichtete­n US-Medien am Freitag unter Berufung auf die New Yorker Staatsanwa­ltschaft.

Im November und Dezember vergangene­n Jahres flossen demnach eine Zahlung in Höhe von 100 000 Dollar und eine weitere von 250 000 Dollar an zwei Personen, die mutmaßlich in den Fall verwickelt sind. Die Vorgehensw­eise und insbesonde­re der Zeitpunkt deuteten darauf hin, dass der 66-Jährige versucht habe, die Zeugen zu „beeinfluss­en“, zitierte die „New York Times“die Staatsanwa­ltschaft.

Epstein soll Dutzende Minderjähr­ige sexuell missbrauch­t und zur Prostituti­on angestifte­t haben. Der am Montag veröffentl­ichten Anklagesch­rift zufolge wirft ihm die New Yorker Staatsanwa­ltschaft Sexhandel und Verschwöru­ng zum Sexhandel vor. Der Investment­banker weist alle Anschuldig­ungen zurück. Bei einer Verurteilu­ng drohen dem 66-Jährigen bis zu 45 Jahre Haft.

Der US-Arbeitsmin­ister Alexander Acosta gab am Freitag im Zuge der Missbrauch­saffäre seinen Rücktritt bekannt. Acosta hatte vor zehn Jahren als damaliger Staatsanwa­lt in einem ähnlichen Fall, in den Epstein verwickelt war, eine außergeric­htliche Vereinbaru­ng mit ausgehande­lt. Epstein erhielt eine 18-monatige Haftstrafe und kam nach 13 Monaten frei. Ein Verfahren vor einem Bundesgeri­cht blieb ihm im Gegenzug erspart.

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