Schwäbische Zeitung (Ehingen)

264 Händler beim Trödelmark­t

Weniger Stände als in den vergangene­n Jahren – Trotzdem kommen viele Besucher zum Trödelmark­t in Ehingen

- Von Barbara Körner

EHINGEN (sz) - Zum Trödelmark­t in Ehingen sind wieder viele Besucher geströmt. Auch bei der Versteiger­ungerung der Fundsachen konnte man Besonderes ergattern.

EHINGEN - Gab es in vergangene­n Jahren kaum eine Lücke zwischen den Ständen auf dem Trödelmark­t, sind dieses Jahr viele Plätze leer geblieben. Die Wettervorh­ersage hat so manchen Händler zuhause bleiben lassen. „Die leeren Plätze waren alle bestellt“, sagte Ludwig Griener vom Ordnungsam­t beim Marktrundg­ang. „Wir haben diesmal schon im Voraus die Anmeldegeb­ühr kassiert, so dass wir unsere Werbungsko­sten voll decken können.“

Angeboten wurde alles, was auf Dachböden und im Keller gespeicher­t war, Geschirr, Hausrat in Mengen, ganz viel Spielzeug aber auch so manche Rarität war im Angebot. Diplom-Ingenieur Tom Bühler aus Tiefenbron­n ist nebenberuf­lich Gitarrenba­uer und hatte eine in Barcelona handgefert­igte Gitarre zu verkaufen, Paul Guter aus Schaiblish­ausen probierte sie aus: „Ein Trauminstr­ument, aber ich spiele bloß Blasinstru­mente“, sagte er fast ein wenig bedauernd. Auch noch andere hochwertig­e Gitarren hatte Bühler im Angebot sowie einen Auszug seiner Plattensam­mlung.

Die Kindheit auf dem Tisch

Die 13-jährige Sofie aus Kirchheim hat ihre ganze Kindheit auf der Verkaufsfl­äche ausgebreit­et: Erste Bilderbüch­er, Puppenwage­n und -bett, Zauberkast­en, eine kleine Farm zum Zusammense­tzen aus Amerika hat sie mitgebrach­t. Die Mama sagte: „Wir machen das aus ökologisch­en Gründen, damit der Müllberg nicht so groß wird.“Der kleine Samed hat neue Plastikpfe­rdchen bekommen und hielt sie ganz fest in der Hand. Stubenwage­n, Babybadewa­nnen, Kindersitz­e fürs Auto, ungebrauch­te Kinderbett­wäsche – immer wieder wurden Spielsache­n angeboten. Luka hatte ein Feuerwehra­uto entdeckt und war selig, als der Papa es ihm kaufte.

Karl-Heinz Lippke aus Munderking­en hat aus seiner Taschenmes­sersammlun­g eine ganz Kollektion mitgebrach­t, „das ist nicht mal die Hälfte“, meinte er. Eine Kiste mit Fahrtenmes­sern zum Kruschteln für Väter und Söhne stand unter dem Verkaufsst­and.

Der Lions Club Munderking­en/ Ehingen verkaufte Enten für das jährliche Entenrenne­n bei der Kirbe. „300 Enten heute sind unser Ziel, aber unser Topverkäuf­er Albrecht Schwämmle schafft das spielend“, lachte Präsident Jürgen Zeller. Ein richtiges Schnäppche­n machte Klaus Nagl bei Hildegard Müller mit einem echten Sari inklusive Schmuck für fünf Euro. Den hatte sie bei einem Inder in London gekauft und Nagl hatte einfach das leuchtende Orange, seine Lieblingsf­arbe, gefallen. Schwer beladen hat Leni Reitmeier ihren Kinderwage­n mit Dreirad, Zelt, einem Eimer voll Knete und anderem Spielzeug. Einen riesigen Park an Kinderfahr­zeugen – Traktor, Bobbycar und Kinderfahr­rad – hat eine Händlerin aus Burladinge­n mitgebrach­t. Die Barbiepupp­en und die Puppenklei­der begeistert­en vor allem die kleine Amelie. „Das sind alles Spielsache­n unserer sechs Kinder“, erklärte die Händlerin.

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SZ- FOTOS: KÖRNER Zwischen den vielen Angeboten fanden Kenner auch so manche Rarität und schlugen sofort zu.
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Auch dieser kleine Besucher hat beim Trödelmark­t etwas gefunden.

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