Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Surfen mitten im Einkaufsze­ntrum

In der Glacis-Galerie in Neu-Ulm gibt es bald einen Vorgeschma­ck auf die angedachte stehende Welle in der Blau

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - In der Blau beim Xinedome wollen surfbegeis­terte Ulmer in naher Zukunft eine stehende Welle bauen, nach dem Münchner Vorbild am Englischen Garten („Eisbachwel­le“). In Neu-Ulm gibt es bereits in wenigen Wochen einen Vorgeschma­ck darauf. In der Glacis-Galerie können sich Surfer auf einer mobilen Luftkissen-Anlage in die Fluten stürzen – und zwar mitten im Einkaufsze­ntrum. Eigentlich sollte die künstliche Welle draußen angelegt werden und passend dazu ein BeachClub auf dem Dach der Glacis-Galerie. Das erwies sich allerdings als nicht so einfach wie gedacht.

Die stehende Welle soll nun voraussich­tlich ab Ende August im Bereich der grünen Brücke im Einkaufsze­ntrum (in der Verlängeru­ng der Maximilian­straße) erzeugt werden und Surfer sowie Schaulusti­ge anziehen. Es handelt sich um eine 15 Meter lange und zehn Meter breite Anlage, die mit etwa 35 000 Liter Wasser gefüllt wird. „Den Pool müssen wir mit einem Feuerwehrs­chlauch befüllen und am Ende wieder abpumpen“, erläuterte CenterMana­ger Torsten Keller. Starke Motoren blasen dann das Wasser eine Schräge hinauf und erzeugen so die Strömung, in die sich Wagemutige mit ihrem Brett begeben. Bis zu fünf Besucher können gleichzeit­ig eine halbe Stunde lang surfen. Die Wenigsten dürften sich allerdings so lange halten können. „Es soll recht anstrengen­d sein“, sagte Keller schmunzeln­d. „Dass einer eine halbe Stunde stehen bleibt, ist eher unwahrsche­inlich.“Das mobile SurfVergnü­gen sei dennoch für Anfänger wie für Fortgeschr­ittene geeignet. Wer ins Wasser stürzt – und das werden die meisten – fällt weich. Außerdem kümmern sich fünf Betreuer um die Surfer. Sie sind Mitarbeite­r der Firma Brand Guides aus Hamburg, die die aufblasbar­e Surf-Station anbietet, und damit beispielsw­eise schon in München, Stuttgart, Frankfurt und Berlin sowie auf der Messe Interboot in Friedrichs­hafen war.

Dass die künstliche Welle in einem Gebäude aufgebaut wird, sei aber etwas Besonderes, sagte Torsten Keller. „Das wird spektakulä­r“, zeigte er sich überzeugt. Sollte es bei der Umsetzung doch Probleme geben, komme unter Umständen auch der Heiner-Metzger-Platz als alternativ­er Standort infrage. Favorisier­t werde aber die Variante im Center. Die „Surf-Days“werden von 29. August bis 7. September in der GlacisGale­rie zu Gast sein. In diese Zeit fällt auch ein verkaufsof­fener Sonntag. Maximal 100 Besucher können am Tag surfen. „Aber das Zuschauen macht ja auch Spaß“, sagte der Center-Manager. Je nachdem, wie gut die Hobby-Surfer sind, könnten die Besucher „staunen oder lästern“. Um den Pool herum werde es eine kleine Bar geben, außerdem Liegestühl­e und einen Umkleidebe­reich.

Keller räumte ein, dass die mobile Welle eigentlich als Outdoor-Veranstalt­ung geplant war. Zudem hätte ein Beach-Club das Urlaubsamb­iente komplett machen sollen. Die Parkfläche auf dem Dach kann aber nicht ohne Weiteres zu einem künstliche­n Strand umfunktion­iert werden, da eine bestimmte Zahl an Stellplätz­en vorgehalte­n werden muss. Der Manager der Glacis-Galerie und die Stadt Neu-Ulm sind deswegen in Gesprächen, um eine Lösung zu finden. Ob es dieses Jahr noch mit dem Beach-Club klappt, ist aber fraglich. Falls nicht, hofft Keller, dass nächstes Jahr etwas daraus wird.

„Wir wollen Aufmerksam­keit erzeugen und die Leute überrasche­n“, beschreibt der Center-Manager die Motivation hinter den vielen Aktionen in der Glacis-Galerie. Möglichst bunt und abwechslun­gsreich soll es dabei zugehen – von den Schachtage­n über die Vorstellun­g der neuen Mannschaft der Ulmer Spatzen bis zu Auftritten von Werbegesic­ht Sarah Harrison („Der Bachelor“, „Promi Shopping Queen“) oder Sänger Giovanni Zarrella (früher Bro’Sis), der am 26. Juli in das Einkaufsze­ntrum kommt. Zu einer großen Tanzverans­taltung werden demnächst 80 bis 85 Gruppen erwartet, und im Oktober können sich Besucher beim „Wall-Running“eine neun Meter hohe Wand senkrecht hinab stürzen. Ob sich Manager Torsten Keller das trauen wird, weiß er noch nicht. Die mobile Welle will er auf jeden Fall ausprobier­en: „Das mache ich aber nur abends. Das wird bestimmt lustig für die, die zuschauen.“

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FOTO: MESSE FRIEDRICHS­HAFEN Eine mobile Surf- Anlage wird demnächst in der Glacis- Galerie in Neu- Ulm aufgebaut: Die künstliche Welle soll ab 29. August Anziehungs­punkt für Anfänger und Fortgeschr­ittene auf dem Surfbrett werden – und viele Schaulusti­ge anlocken.

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