Kaugummitransfer XXL
Transferposse um Antoine Griezmann will nicht enden
BARCELONA (SID) - Dem Aufschrei von Atlético Madrid stellte der FC Barcelona eine durchgetaktete Agenda entgegen. Antoine Griezmann, Weltmeister und seit Freitag nach Ansicht Barcelonas in katalanischen Diensten, kam am Samstag beim spanischen Meister an, für Punkt 21 Uhr war sein erster Fototermin im Fanshop des Camp Nou angesetzt. „Es bereitet mir eine unglaubliche Freude, zusammen mit Lionel Messi zu spielen“, betonte der Angreifer, „ich bin sehr glücklich, ich möchte so schnell wie möglich mit der Mannschaft arbeiten und meine neuen Mannschaftskollegen kennenlernen.“
Am Sonntagabend sollte der StarAngreifer seinen Fünfjahresvertrag unterzeichnen, nach einem weiteren Fotoshooting war die offizielle Vorstellung geplant. Für ein Nachverhandeln der Ablöse mit Atlético bleibt da aus Sicht des FC Barcelona natürlich keine Zeit. Die Katalanen gehen zur Normalität über.
Eine Normalität, die von Griezmanns bisherigem Club aus der spanischen Hauptstadt in keinster Weise akzeptiert wird. Die Rojiblancos nämlich fordern von Barcelona einen Nachschlag der Ablöse in Höhe von 80 Millionen Euro, da es „offensichtlich“sei, „dass die Vereinbarung zwischen dem Spieler und dem FC Barcelona geschlossen wurde, bevor die Ausstiegsklausel von 200 Millionen Euro auf 120 Millionen Euro gesenkt wurde“. Der XXL-Transfer zieht sich weiter wie Kaugummi.
Atlético stützt sich bei seiner Argumentation darauf, dass Griezmann bereits am 14. Mai angekündigt hatte, den Verein nach fünf Jahren verlassen zu wollen. Bis zum 30. Juni lag seine Ausstiegsklausel noch bei 200 Millionen Euro. Erst seit knapp zwei Wochen ist er für 120 Millionen zu haben, diese Summe hinterlegte Griezmanns Anwalt am Freitagmittag beim spanischen Ligaverband LFP, kurz darauf machte Barca den Wechsel offiziell. Atlético nicht, stattdessen veröffentlichte der Club seinen offenen Beschwerdebrief.