Praktisch umgesetzter Klimaschutz
Firma Kaufmann aus Oberstadion stellt eine klimaneutrale Bauweise vor
OBERSTADION - Nach dem überwältigenden Erfolg des Klimalaufs am Freitag, bei dem 1025 Läufer 8022 Kilometer gelaufen sind und damit die Pflanzung von 8022 Bäumen in Mexiko durch die Firma Kaufmann via Spende an die Organisation „Plant for the Planet“bewirkt haben, zeigte die Firma Kaufmann am Samstag und Sonntag, wie klimaneutrales Bauen funktioniert. Ausstellungsstände von Partnerfirmen, Vorträge und Führungen durch die Produktionshallen zeigten rund 5000 Besuchern, dass mit Fichten- und Tannensowie Kiefernholz, Photovoltaik und einer Wärmepumpe klimaneutral gebaut werden kann.
Die 1992 als Einmannbetrieb von Günther Kaufmann gegründete Firma wird seit 2013 von dessen Sohn Peter Kaufmann geführt. Das Unternehmen präsentierte sich am Wochenende als Generalunternehmer, der von der Planung bis zur Abnahme alle Gewerke anbietet, teils im Wege der Einschaltung von Partnerfirmen für einzelne Gewerke. Die Firma Kaufmann GmbH zeigte sich dabei als Experte für effiziente Holzhäuser in Dübelholzbauweise. Durch eine Wärmepumpe mit Erdwärmekörben, die von der hauseigenen Photovoltaikanlage versorgt wird, erzielt die Bauweise neben einem besonders guten Wohnkomfort auch Kohlendioxid-Neutralität in der Herstellung und im Betrieb der Häuser. „Ein Kubikmeter Holz speichert eine Tonne Kohlendioxyd, ein Kubikmeter Beton benötigt zur Herstellung eine Tonne davon“, so Geschäftsführer Peter Kaufmann, der aufgrund der Trocknung des Holzes den „Holzwurm“für seine Häuser ausschließt und mit digitalen 3D-Dateien arbeitet. Kaufmann ergänzt: „Unsere Häuser sind wärmebrückenfrei, niemand bekommt mehr kalte Füße.“
Peter Kaufmann, sein Technischer Leiter Heiko Schnitzer und Vertriebsleiter Konstantin Arnold standen nach ihren Führungen für Fragen der Besucher zur Verfügung. „Wir bauen insbesondere energieeffiziente Ein- und Mehrfamilienhäuser von Stuttgart bis zum Bodensee, führen regelmäßig aber auch größere Projekte im Ausland durch, so in London oder der Schweiz“, berichtet Peter Kaufmann, der mit fünf Architekturbüros und einer Reihe von Fachfirmen zusammenarbeitet.
An deren Ständen konnten sich die Besucher über Einzelheiten informieren. Vorträge gab es unter anderem von Diplomingenieur Erwin Köberle zur Elektro-Mobilität oder von Architektin Maria Horejschi zur modernen Holzbau-Architektur.
Die Kernthematik des Unternehmens, das mehr als 100 Mitarbeiter beschäftigt, wurde von Peter Kaufmann in der Frage zusammengefasst: „Wie entsteht ein energieeffizientes K-Plus Haus aus Dübelholz?“Die Besucher konnten sich bei ihrem Gang übers Firmengelände von der Bauweise der Firma Kaufmann ein Bild machen. Kaufmann sieht seine Leistung als Beitrag für den Klimaschutz, wenn er sagt: „Das Haus versorgt sich selbst. Seit 1998 bauen wir Holzhäuser, seit dem Jahr 2000 statten wir sie mit einer Lüftungsanlage aus, die die Sauerstoffzufuhr garantiert, und sämtliche Abwärme nutzt. Unser Holz wächst in Süddeutschland, die Reste verwertet die Lebensmittelindustrie.“