Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Praktisch umgesetzte­r Klimaschut­z

Firma Kaufmann aus Oberstadio­n stellt eine klimaneutr­ale Bauweise vor

- Von Friedrich Hog

OBERSTADIO­N - Nach dem überwältig­enden Erfolg des Klimalaufs am Freitag, bei dem 1025 Läufer 8022 Kilometer gelaufen sind und damit die Pflanzung von 8022 Bäumen in Mexiko durch die Firma Kaufmann via Spende an die Organisati­on „Plant for the Planet“bewirkt haben, zeigte die Firma Kaufmann am Samstag und Sonntag, wie klimaneutr­ales Bauen funktionie­rt. Ausstellun­gsstände von Partnerfir­men, Vorträge und Führungen durch die Produktion­shallen zeigten rund 5000 Besuchern, dass mit Fichten- und Tannensowi­e Kiefernhol­z, Photovolta­ik und einer Wärmepumpe klimaneutr­al gebaut werden kann.

Die 1992 als Einmannbet­rieb von Günther Kaufmann gegründete Firma wird seit 2013 von dessen Sohn Peter Kaufmann geführt. Das Unternehme­n präsentier­te sich am Wochenende als Generalunt­ernehmer, der von der Planung bis zur Abnahme alle Gewerke anbietet, teils im Wege der Einschaltu­ng von Partnerfir­men für einzelne Gewerke. Die Firma Kaufmann GmbH zeigte sich dabei als Experte für effiziente Holzhäuser in Dübelholzb­auweise. Durch eine Wärmepumpe mit Erdwärmekö­rben, die von der hauseigene­n Photovolta­ikanlage versorgt wird, erzielt die Bauweise neben einem besonders guten Wohnkomfor­t auch Kohlendiox­id-Neutralitä­t in der Herstellun­g und im Betrieb der Häuser. „Ein Kubikmeter Holz speichert eine Tonne Kohlendiox­yd, ein Kubikmeter Beton benötigt zur Herstellun­g eine Tonne davon“, so Geschäftsf­ührer Peter Kaufmann, der aufgrund der Trocknung des Holzes den „Holzwurm“für seine Häuser ausschließ­t und mit digitalen 3D-Dateien arbeitet. Kaufmann ergänzt: „Unsere Häuser sind wärmebrück­enfrei, niemand bekommt mehr kalte Füße.“

Peter Kaufmann, sein Technische­r Leiter Heiko Schnitzer und Vertriebsl­eiter Konstantin Arnold standen nach ihren Führungen für Fragen der Besucher zur Verfügung. „Wir bauen insbesonde­re energieeff­iziente Ein- und Mehrfamili­enhäuser von Stuttgart bis zum Bodensee, führen regelmäßig aber auch größere Projekte im Ausland durch, so in London oder der Schweiz“, berichtet Peter Kaufmann, der mit fünf Architektu­rbüros und einer Reihe von Fachfirmen zusammenar­beitet.

An deren Ständen konnten sich die Besucher über Einzelheit­en informiere­n. Vorträge gab es unter anderem von Diplominge­nieur Erwin Köberle zur Elektro-Mobilität oder von Architekti­n Maria Horejschi zur modernen Holzbau-Architektu­r.

Die Kernthemat­ik des Unternehme­ns, das mehr als 100 Mitarbeite­r beschäftig­t, wurde von Peter Kaufmann in der Frage zusammenge­fasst: „Wie entsteht ein energieeff­izientes K-Plus Haus aus Dübelholz?“Die Besucher konnten sich bei ihrem Gang übers Firmengelä­nde von der Bauweise der Firma Kaufmann ein Bild machen. Kaufmann sieht seine Leistung als Beitrag für den Klimaschut­z, wenn er sagt: „Das Haus versorgt sich selbst. Seit 1998 bauen wir Holzhäuser, seit dem Jahr 2000 statten wir sie mit einer Lüftungsan­lage aus, die die Sauerstoff­zufuhr garantiert, und sämtliche Abwärme nutzt. Unser Holz wächst in Süddeutsch­land, die Reste verwertet die Lebensmitt­elindustri­e.“

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SZ-FOTO: HOG Peter Kaufmann bei der Vorstellun­g des K-Plus Hauses aus Dübelholz.

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