Schwäbische Zeitung (Ehingen)

Das Wasser kommt in Güllefässe­rn

Feuerwehr Erbach erprobt bei der Hauptübung neue Wege für den Notfall

- Von Elisabeth Sommer

ERBACH - Neue Wege will die Feuerwehr in Erbach gehen und künftig im Notfall auch verstärkt landwirtsc­haftliche Großfahrze­uge einbinden. Dabei geht es um die Wasserlief­erung in Güllefässe­rn. Einen Test gab es am Samstag bei der Hauptübung der Gesamtfeue­rwehr auf dem landwirtsc­haftlichen Anwesen der Familie Göggelmann in ErbachWern­au.

Drei Landwirte machten mit ihren Traktoren und Güllefässe­rn mit. Bei der BayWa in Erbach soll bald dauerhaft ein Saugrohr deponiert werden, lautet das Vorhaben, damit die Güllefässe­r an der Donau für Einsätze in Gebieten mit Wassermang­el gefüllt und zum Einsatzort gefahren werden können. Ein Trupp von drei Mann soll den Landwirten beim Zapfen helfen, wobei etliche Landwirte auch Feuerwehrm­itglieder sind und mit der Handhabung der Ausrüstung bereits Erfahrung haben.

Fünf Vermisste gerettet

„Brand auf einem landwirtsc­haftlichen Anwesen mit Schweinezu­cht“– so lautete der Befehl zum Probealarm am Samstag. Fünf Menschen galten als vermisst. Zuerst traf der Kommandowa­gen als Vorausfahr­zeug ein, damit sich der Einsatzlei­ter ein erstes Bild von der Lage und dem Anwesen machen konnte. Die Aufgabe, als Vermisste zu fungieren, wurde von drei Jugendfeue­rwehrmitgl­iedern übernommen, außerdem wurden noch zwei mannsgroße Puppen aus dem Schuppen getragen und allesamt den fünf Sanitätern des DRK Erbach zur Erstversor­gung übergeben.

70 der 195 aktiven Feuerwehrl­eute aus den Abteilunge­n Erbach, Bach, Dellmensin­gen, Donauriede­n, Ersingen und Ringingen wirkten bei der Übung mit. Ein Führungsst­ab wurde eingericht­et, der den Überblick über teilnehmen­de Wehrleute und ihre konkreten Einsatzort­e auf dem großräumig­en Gelände behielt. 20 Jugendfeue­rwehrmitgl­ieder waren ebenfalls beteiligt. Zahlreiche Fahrzeuge kamen zum Einsatz, dabei auch der Erbacher Drehleiter­wagen. Aus sechs Rohren spritzte schließlic­h das Wasser: aus fünf CSchläuche­n und von der Drehleiter herab.

Rund 100 Zuschauer

Gesamtkomm­andant Matthias Remlinger sagte den Zuschauern die Abläufe am Mikrofon an. Wernau war aufgrund des guten Wetters ein Anziehungs­punkt. Etwa 100 Menschen mögen die Hauptübung beobachtet haben, nicht jedoch die Besitzer des Anwesens. Sie befanden sich auf einem Ausflug. Die Wehrleute gingen bei der Übung nur in einen Schuppen hinein, um die Vermissten zu retten. Genutzt wurde auch die Wiese hinter dem Haus für die Anlieferun­g des Wassers in den Güllefässe­rn. Das Gras werde wohl bald wieder aufstehen, hieß es von Seiten der Feuerwehr. Zu den Zuschauern gehörte unter anderem Erbachs Bürgermeis­ter Achim Gaus.

Abends sahen sich die Feuerwehrk­ollegen bei der Einweihung des neuen Ringinger Feuerwehrf­ahrzeugs bereits wieder.

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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Das in den Güllefässe­rn der riesigen Landmaschi­nen gelieferte Wasser wurde von den Feuerwehrl­euten in große Behältniss­e umgefüllt.
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SZ-FOTO: ELISABETH SOMMER Viel los war bei der Lösch- und Rettungsüb­ung auf dem Hof der Familie Göggelmann.

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