Brexit royal
Mit viel Pomp hat die britische Königin Elizabeth II. nach einwöchiger Pause das Parlament in London wiedereröffnet. Die Queen stellte am Montag das Programm der Regierung von Premierminister Boris Johnson vor (Foto: Imago Images). Wie erwartet erklärte die 93-Jährige, die Umsetzung des Brexits am 31. Oktober habe für London Vorrang. „Es war immer die Priorität meiner Regierung, den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU am 31. Oktober sicherzustellen“, zitierte die Königin aus Johnsons Regierungsprogramm. Die größte Überraschung: Die Monarchin verzichtete auf ihre Krone und trug stattdessen ein mit Diamanten besetztes Diadem. Grund dafür könnte sein, dass die „Imperial State Crown“, die während der Queen’s Speech auf einem Kissen vor ihr ruhte, 1,3 Kilo wiegt.
●
BERLIN/HALLE (dpa) - Die Polizei hat den Attentäter von Halle bei seiner Flucht eine Stunde lang aus den Augen verloren. Das berichteten am Montag mehrere Landtagsabgeordnete aus einer Sondersitzung des Innenausschusses am Montag in Magdeburg. Festgenommen wurde er am Ende nicht etwa von Spezialkräften, sondern von zwei Revierpolizisten, wie der SPD-Innenexperte Rüdiger Erben ausführte.
Am vergangenen Mittwoch hatte ein schwer bewaffneter Mann versucht, in die mit mehr als 50 Gläubigen besetzte Synagoge zu gelangen. Als das scheiterte, erschoss er eine 40 Jahre alte Frau und einen 20 Jahre alten Mann in einem Dönerladen. Auf seiner Flucht verletzte der Schütze ein Ehepaar schwer. Ein 27jähriger Deutscher hat die Tat aus antisemitischen und rechtsextremen Motiven gestanden.
In Berlin denkt die Große Koalition nun über neue Maßnahmen gegen die Radikalisierung und Vernetzung von Rechtsextremisten im Internet nach. Für Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wies ein Sprecher Vorwürfe zurück, Seehofer wolle die Gamerszene unter Generalverdacht stellen. Erfahrungen zeigten, dass sich bestimmte Täter vorwiegend im Netz aufhielten, um sich zu vernetzen und zu kommunizieren – auch in Spieleplattformen. „Damit ist in keiner Form beabsichtigt, die gesamte Spielebranche oder Gamerszene in Misskredit zu bringen“, betonte er. Der Innenminister hatte am Wochenende gesagt: „Viele von den Tätern oder den potenziellen Tätern kommen aus der Gamerszene.“Daraufhin war er scharf kritisiert worden – auch aus der eigenen Partei.